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HIGH END 2023, Teil 1: Analog

Analoges HiFi: Einfach unkaputtbar

Die HIGH END 2023 brach alle Rekorde – bei den Besucherzahlen genauso wie bei den Ausstellern. Unsere Autoren waren an allen Messetagen in den Hallen des Münchener M.O.C unterwegs und haben ihre Eindrücke für Sie festgehalten. Teil Eins: rund ums Analoge.

Wie steht es um die analoge Musikwiedergabe? Nimmt man die HIGH END 2023 als Maßstab, lässt sich nur feststellen: besser denn je. 41 Jahre nach Einführung der CD und 15 Jahre nach dem Start von Spotify sah man Plattenspieler, so weit das Auge reichte. Und zwar als Referenz-Signalquellen, um die nicht selten sechsstellig ausgepreisten Verstärker- und Lautsprecherpretiosen der aus aller Welt angereisten Aussteller an ihre Leistungsgrenzen zu treiben. Gefühlt rotierte in jedem zweiten Raum Vinyl, und, so viel lässt sich sagen: Es struggle intestine so. Vinyl ist wiedergekommen, um zu bleiben.

 

HIGH END 2023 MÜNCHEN
Jetzt schon ein Klassiker: Der Thorens TD124DD
HIGH END 2023 MÜNCHEN
Mit seinem neuen “Reference” präsentierte der Hersteller einen neuen Beitrag zum Themenkomplex “Analoge Schlachtschiffe”

Die Trends der HIGH END 2023

Nach Durchsicht von vier Messehallen und zwei Atrien inklusive angrenzender Gänge zeigen sich Trends. Den Titel „Arbeitsgerät des Jahres“ etwa darf das Laufwerk Stabi R der slowenischen Manufaktur Kuzma für sich beanspruchen. Sein Schlüssel zum Erfolg: Der monolithische Dreher kommt nicht nur kompakt und sturdy daher, er erlaubt auch problemlos die Montage unterschiedlichster Tonarme.

Gut gelaunter Messeteilnehmer: Chris Feickert.
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Feickerts Dreher (hier der Blackbird) haben wir Ihnen ja schon vorgestellt.

Trend Nummer 2: Kurven.

Eine RIAA für alle – die Zeiten sind vorbei, wer heute eine ernst zu nehmende Phonostufe baut, bietet die Wahl zwischen mehreren Entzerrungskurven. Das Thema ist komplex, historisch spannend und durchaus nicht unumstritten. Mit neuen Entzerrern wie dem aufwendigen Ausstattungswunder GM-Phono V.3 vom italienischen Hersteller Faber’s Power oder dem trotz Touchscreen-Bedienkomfort sehr erschwinglichen Gold Note PH-5 können sich jedenfalls auch Laien selbst ein Bild machen, ob ihre alten Scheiben mit Entzerrung nach Decca oder Columbia besser klingen.

Trend Nummer 3: Die Digitalisierung des Plattenspielers.

Keine wirkliche Neuheit in diesem Jahr mehr, die Nachricht ist eher, dass man sich an die Bluetooth-Antenne oder die RJ45-Buchse an einem Plattenspieler gewöhnt hat. Jeder Hersteller, dessen Produktpalette im unteren bis mittleren dreistelligen Preisbereich beginnt, hat mindestens ein solches Gerät im Angebot. Im Interesse der Barrierefreiheit und Konnektivität auf jeden Fall eine gute Entscheidung.

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Ein trautes Familienfoto der Music Halls

Trend Nummer 4: Luftgelagerte Tonarme.

Einst eine exotische Technik, rar und teuer, fielen mir dieses Mal neben dem etablierten dänischen Analogspezialisten Bergmann gleich zwei weitere Anbieter auf, die diese Technologie einem größeren Publikum zugänglich machen: Pre-Audio aus Polen und Holbo aus Slowenien. Beide Hersteller haben auch ein Luftlager für den Plattenteller im Programm, bei Pre-Audio ist es aber nur im Topmodell GL-1102AN zu finden. Holbo hat nur einen einzigen Plattenspieler im Programm, der ist dafür vollständig luftgelagert und wurde in diesem Jahr in einer optisch leicht aktualisierten Version vorgestellt.

 

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TechDAS AirForce V
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… und der wuchtige AirForce One

Auch mit Luft, ansonsten aber in jeder Hinsicht eine Liga für sich: der neue luftgelagerte Drehtonarm (!) Air Force 10 von TechDAS. Der japanische Hersteller präsentierte das enorm aufwendige Konstrukt, in dem ein Luftlager für die horizontale Bewegung mit einem Keramik-Kugellager für die Vertikale kombiniert wird, in München erstmals der Öffentlichkeit. Verkaufsstart soll Ende 2023 sein.

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Sprach mit uns über “Things to come back” und seine Kooperation mit Sven Väth: Norbert Lehmann (lehmannaudio)

Viele Premieren

Überhaupt hatten zahlreiche neue Tonarme auf der HIGH END 2023 ihre Premiere. Bei Brinkmann struggle die neue lange Version des „kleinen“ 10.0-Tonarms zu sehen, die der Namenskonvention des Herstellers folgend schlicht 12.0 heißt. Jürgen Reichmann zeigte stolz Muster des ersten Tonarms für ein nagelneues Laufwerk des bisher auf Elektronik spezialisierten britischen Herstellers Musical Fidelity. Der Vertriebschef selbst brachte seine Analog-Expertise in die Konstruktion ein und schwärmte von den klanglichen Eigenschaften des aus Stahl gefertigten Armrohres.

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Zavfino: Nicht der erwähnte Tonarm, uns gefiel jedoch der erfrischend farbenfrohe Beitrag der Amerikaner.

Bei Zavfino aus den USA holte man sich Unterstützung aus Deutschland: Helmut Thiele, der jüngst mit einem tangential abtastenden Drehtonarm für Furore sorgte, hat exklusiv für die Amerikaner einen optisch schlichten, klassischen kardanischen Tonarm konstruiert. Ein Newcomer ist dagegen Supatrac aus dem Vereinigten Königreich. Der Tonarm Blackbird ist (bisher) das einzige Produkt der in London ansässigen Manufaktur. Er zeichnet sich durch eine clevere Lagerkonstruktion aus, die explizit die Zugkraft, die auf den Tonabnehmer wirkt, zur Stabilisierung nutzt und dadurch hervorragende Abtastfähigkeit erreichen will.

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Diesen Herren trafen wir auf der Parallelmesse HiFi Deluxe: Peter Qvotrup von Audio Note (UK)

Luxman und Ortofon

Und dann hatten auch noch zwei ganz große Namen neue Tonarme parat: Luxman und Ortofon. Der dänische Tonabnehmerspezialist stellte die Nachfolger des bewährten Duos TA-110 und TA-210 namens AS-212R (9 Zoll) und AS-309R (12 Zoll) vor. Die Neuen werden vollständig im eigenen Haus gebaut und bekommen als Zeichen allerhöchsten klanglichen Anspruchs den Zusatz „Reference“ verliehen. Dementsprechend wurden sie auch präsentiert: montiert auf einem noblen TechDAS-Laufwerk, mit dem hauseigenen Spitzen-MC Diamond in der abnehmbaren Headshell. Luxman hat sich mit dem japanischen Spezialisten SAEC zusammengetan, das Ergebnis der Kooperation ist eine maßgeschneiderte Tonarm-Ergänzung des ebenfalls neuen Laufwerks PD-191A namens LTA-710 – ein eleganter Zehnzöller mit Stahl-Schneidenlager.

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Frisch und unverbraucht: Der Luxman PD-191A

Wer das Maximum aus seinen Platten herausholen will und sich das Vergnügen leisten kann, für den hielt die HIGH END 2023 einige Leckereien parat. Allen voran das Nonplusultra-Laufwerk GMT One System von Wilson Benesch. An dessen erste Vorstellung vor vier Jahren kann ich mich noch intestine erinnern. Nun sind der Dreher mit dem hochkomplexen „Omega Drive“-Antrieb, für dessen Entwicklung sogar staatliche Fördergelder flossen und Universitätsprofessoren eingespannt wurden, und der passende Tonarm endlich fertig.

Clockeingang am Dreher?

Mega-Laufwerk, die Zweite: Das Esoteric Grandioso T1 ist meines Wissens das erste Laufwerk mit Clock-Eingang. Auch hier wird sich nicht mit gängigen Antriebssystemen begnügt. Die Eigenentwicklung heißt „MagneDrive System“ und kann am ehesten als Reibradantrieb ohne Reibrad beschrieben werden. Der 19 Kilogramm schwere Teller wird von einer induktiv und damit berührungslos angekoppelten Antriebsspindel in Rotation versetzt.

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Funktioniert auch ohne externen Taktgeber: Plattenwaschmaschine von Audio Desk Systeme Gläss.

Mega-Laufwerk, die Dritte: Thorens hat wieder einen Reference. Dass neben dem Neuen ein klassischer Reference von 1979 quick zierlich wirkt, liegt am Entwicklungspartner Seismion, einem auf Entkopplung hochempfindlicher Laborgeräte spezialisierten deutschen Unternehmen. Für das Topmodell von Thorens hat man dort eine vollintegrierte Entkopplungslösung konstruiert, deren Effizienz auf der Messe per App-Display optisch demonstriert wurde. Ein schöner Bezug auf die Vergangenheit, denn schon der Ur-Reference struggle als Mess-Laufwerk konzipiert und hing mit Bleischrot beschwert an vier großen Kegelfedern.

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Mega-Laufwerk, die Vierte

Oswalds Mill Audio führte den im vergangenen Jahr schon angeteaserten kleinen Bruder K5 des genialen großen K3 vor. Im nur wenig schlichteren Aluminiumgehäuse aus der Werkstatt des Neuseeländers Richard Krebs werkelt hier eine verkleinerte Version des Direktantriebs aus dem großen Bruder. Der Entwickler versicherte glaubhaft, dass die Gleichlaufwerte an die Grenzen des Messbaren stoßen. Der passende Tonarm ist eine exklusiv von Frank Schröder maßgefertigte Konstruktion. Der für seine originellen technischen Lösungen bekannte Berliner hatte schon den ikonischen Tragwerk-Arm für den K3 entworfen.

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Ebenfalls “Mega” und ziemlich oft fotografiert: Der Acoustic Signature Invictus Neo

An weiteren analogen High-End-Preziosen mangelte es nicht. Mat Weisfeld, der Sohn von Firmengründer Harry Weisfeld, präsentierte persönlich das neue große Direktantriebs-Laufwerk mit dem einzig angemessen Namen Titan. Nagra hatte den nagelneuen Phonovorverstärker HD Phono dabei – selbstverständlich mit der Möglichkeit, zwischen mehreren Entzerrungskurven zu wählen. Dartzeel-Chef Hervé Delétraz beschrieb begeistert die Erfüllung eines langgehegten Traums: die Entwicklung eines eigenen Tonabnehmers.

Einfach lässig

Die Auszeichnung für die lässigste Präsentation verdient Analog-Urgestein Arthur Khoubesserian. Der Brite (Pink Triangle, Funk Firm) führte über Vintage-Lautsprecher von Philips vor, Aktivboxen mit Motion-Feedback, ein Ebay-Fund, „900 Euro mitsamt Subwoofer“, berichtete er stolz. Thema seiner Vorführungen: die Isolation des Abspielvorgangs von unerwünschten externen Einflüssen. Der Name der Projekts, zu dem eine Tellermatte, Entkopplungsfüße und ein Entkopplungsplättchen für die Headshell gehören: Isolation Bubble. Das Headshellplättchen heißt übrigens Houdini.

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Der hochinteressante Rega NAIA …
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… und hier nochmal (wir hoffen, das Foto irritiert niemanden) das NAIA in nackich.

Bei Rega standen die Extreme im Fokus. Für Analog-Einsteiger hat der britische Vollsortimenter eine kleine Analog-Anlage namens Rega System One zusammengestellt, bestehend aus dem Plattenspieler Planar 1 mit Tonabnehmer Carbon, dem Vollverstärker io und den Kompaktlautsprechern Kyte. Zum Paketpreis von 1299 Euro sind sogar drei Stereometer Lautsprecherkabel dabei. Am anderen Ende des Spektrums findet sich das neue Plattenspieler-Topmodell Naia. Das gefühlt nur aus der absolut nötigen Menge Carbon, Keramik und Aluminium bestehende Laufwerk ist eine direkte Abwandlung des nicht für die Serienfertigung konzipierten Extrem-Drehers Naiad, der vor einigen Jahren Regas Leichtgewicht-Philosophie bis an die äußersten Grenzen trieb.

Der “vinyle Mainstream”

Aus dem Hause Pro-Ject gibt es so viel Neues, dass hier nur die herausragenden Projekte abseits des vinylen Mainstreams angerissen werden sollen: ein Laufwerk voller witziger Einfälle zum 50er-Jubiläum des Pink-Floyd-Albums Dark Side Of The Moon, hinterleuchteter Regenbogen und als Einschalter dienender Lichtstrahl inklusive; eine Hommage an die japanische Kultmarke Micro Seiki namens RPM 12, ein sehr originalgetreuer Direkttriebler mit drei Tonarmbasen; ein für ProJect-Verhältnisse ungewohnt luxuriöses, „Signature 12.2“ benanntes Groß-Laufwerk mit einem ebenfalls neuen, aufwendigen Tonarm. Dieser Dreher hätte genauso intestine ins Portfolio der Nobel-Schwestermarke EAT gepasst – wobei man dort auch schon wieder weiter ist und etwa mit einer eindrucksvollen Bandbreite an einzeln erhältlichen Tonarmen in ein neues Marktsegment einsteigt.

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Die Artist Line zum 50.: ProJect spendierte Pink Floyds Dark Side of The Moon ein eigenes Sondermodell – inklusive Prisma-Auflagegewicht

Handarbeit auf der HIGH END 2023

Es gab auch spannende Analogneuheiten, die unter dem Radar flogen. Bei den Vintage-begeisterten Koreanern von Silbatone sprach wie gewohnt niemand über die Elektronik, die die gewaltigen, quick 100 Jahre alten Kinohörner so umwerfend zum Klingen brachte. Tatsächlich hatte man aber eine neue Version des Phonoentzerrers SQ-100R im Einsatz (nur RIAA!), der nunmehr mit Silberübertragern von Silvercore aus Leipzig bestückt wird.

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Zu Gast bei Silbatone

Im selben Raum stellte der in Zwickau lebende südkoreanische Opernsänger Dong-Bum Kim („Analogtechnik“) seine handwerklich herausragend fein gearbeiteten Tonabnehmer im Stil der legendären DST-Abtaster von Neumann aus. In mehreren ausgezeichnet beschallten Räumen, etwa bei Living Sound, Oswalds Mill Audio oder Silbatone, fanden sich die inzwischen auch worldwide beachteten MC-Übertrager von Consolidated Audio aus Berlin. Wer den Vorführraum von High-End-Urgestein Heiner Basil Martion fand, konnte dort sogar den Prototypen eines überaus aufwendigen, mit feinsten Röhren und handgewickelten Übertragern aufgebauten Consolidated-Audio-Phonoentzerrers erleben.

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Transrotor zeigte seinen Neuzugang Bellini in verschiedenen Ausführungen.

Der smarte Bellini

Stichwort Deutschland: Clearaudio nahm in diesem Jahr wieder eine Auszeit und präsentierte sich bei einer Hausmesse. Transrotor hatte das Laufwerk Bellini am Start, ein in der Mittelklasse angesiedelter Dreher mit TMD-Lager, den es – ja, das ist tatsächlich eine Neuheit, und zwar eine enorm praktische – nun auch mit Acrylhaube gibt. Mit Scharnieren! Und Münchens einziger High-End-Laufwerks- und Tonarm-Hersteller Willibald Bauer? Der Macher des dps-Drehers empfing Besucher abseits des Trubels in der Ruhe seines Geschäfts im Südwesten der Stadt.

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Symphonic Line RG6

Und dann waren da noch die analogen Accessoires. Einen Vinylglätter aus Taiwan vom Hersteller Tien Audio gab es zu entdecken, der neben der obligatorischen Heizung auf Vakuum anstelle eines Auflegegewichts setzt – so soll die Platte schonender geplättet werden. Und die Laufwerksmanufaktur AMG hatte neue Phonokabel dabei. Wie gründlich man sich dort auch dieses Themas annimmt, zeigt die Bemerkung zum Schluss meines Besuchs am AMG-Stand: Mit den am Markt erhältlichen Tonarmsteckern sei man einfach nicht zufrieden. Man werde demnächst einen eigenen konstruieren.

Hier geht’s zur Homepage des Messeveranstalters …

Der Beitrag HIGH END 2023, Teil 1: Analog erschien zuerst auf FIDELITY on-line.

AXPONA 2023, Chicago

AXPONA 2023, Renaissance Hotel Schaumburg, Chicago

Die größte HiFi-Show der USA, AXPONA 2023, brach ihre Besucherrekorde

AXPONA 2023, Renaissance Hotel, Chicago
Blick aus dem 6. Stock des insgesamt 16-stöckigen Hotels hinunter in den Bereich der Rezeption, wo DALI die Kore aufgebaut hat und die Lobby lautstark bespielte.

Vor knapp einer Woche endete die AXPONA 2023. Musikliebhaber, Audiophile und Technik-Enthusiasten wurden drei Tage lang mit außergewöhnlichem Klang, Technologie, Seminaren, Live-Musik und Geräteneuheiten verwöhnt. Wie gewohnt fand die Messe im Renaissance Schaumburg Convention Center and Hotel statt, das 30 Meilen westlich von Chicagos Innenstadt und kaum die Hälfte der Strecke vom internationalen Flughafen entfernt liegt. Die superbe Anbindung zahlte sich aus: Mit 9.115 Besuchern verzeichnete die Messe gegenüber 2022 einen Zuwachs um rund 20 Prozent – und damit auch ihren bisherigen Besucherrekord.

AXPONA 2023, Renaissance Hotel, Chicago
Das Renaissance Hotel Schaumburg bei Chicago bietet durch das angeschlossene Kongresszentrum einen nahezu perfekten Rahmen für eine große Hotelmesse.

Für die AXPONA 2023 brauchte man Zeit

Um alles zu sehen und zu erleben, sollte man reichlich Zeit einplanen. Der Großteil der Vorführungen erstreckte sich über 12 Etagen des weitläufigen Hotels. Hinzu kamen zahlreiche große Ballsäle. Insgesamt ergab das über 200 Hörräume, in denen Ketten mit Produkten von mehr als 500 Marken ausgestellt und vorgeführt wurden. Man sollte außerdem nicht vergessen, dass die „Ear Gear Experience“, gewissermaßen eine Messe in der Messe, parallel zur AXPONA 2023 Neuheiten rund um das Thema Kopfhörer präsentierte.

AXPONA 2023, Renaissance Hotel, Chicago
Einer der vielen großen Ballsäle battle allein den Kopfhörern vorbehalten.

In der nachträglichen Auswertung drückte Show Director Liz Smith ihre Dankbarkeit gegenüber Ausstellern, Besuchern und Medienpartnern aus, die die Veranstaltung zu einem enormen Erfolg gemacht haben. Sie fügte auch hinzu, dass sie sich darauf freue, die Show im Jahr 2024 erneut abzuhalten.

AXPONA 2023, Renaissance Hotel, Chicago
Selbstverständlich konnte alles nach belieben ausprobiert werden.

Der Reiz der Stille

Die AXPONA 2023 strotze nur so von Highlights. Es würde den Rahmen jeder Messeberichterstattung sprengen alles erschöpfend aufzuzählen. Dazu battle die Show einfach zu groß. Betrachten Sie die folgenden Highlights daher einfach als eine Momentaufnahme, manchmal etwas hyperlinks und rechts des Mainstreams.

AXPONA 2023, Renaissance Hotel, Chicago
Sicher kein Mainstream und sicher auch nicht jedermanns Sache, die Lautsprecher von Scaena Loudspeakers.

Gryphon hatte traditionsgemäß alles am Start, was intestine und teuer ist. Allerdings ging die Präsentation der Dänen mit einem „kleineren“ Dämpfer einher: Die Ausstellung battle „kalt“, man konnte alles bewundern und bestaunen, es gab jedoch keine Vorführung.

AXPONA 2023, Renaissance Hotel, Chicago
Gryphon nur mit einer “kalten” Präsentation. Hier konnte man gucken, aber nicht hören, so wie leider in München auch.

Auch Deutschland battle vertreten

Wie wichtig die AXPONA als größte US-Show für deutsche Hersteller geworden ist, konnte man unter anderem daran sehen, dass einige der Firmeninhaber höchstpersönlich nach Chicago gekommen waren. Darunter etwa Udo Besser (AVM), Robert Suchy (Clearaudio) oder Siegfried Amft nebst seinem Sohn Conradin Amft (T+A). Letztere hatten ihre neuen Solitärs im Gepäck. Die Lautsprecher konnten eindrucksvoll demonstrieren, was sie auf dem Kasten haben: Interessanterweise schafften sie es, wunderbar in dem nahezu perfekt kubischen Vorführraum (ein Graus für jeden Akustiker) zu spielen. Selbst der Bass – in solchen Umgebungen besonders knifflig – tönte kontrolliert und stimmig.

AXPONA 2023, Renaissance Hotel, Chicago
T+A glänzte mit seiner neuen Solitaire Lautsprechserie und schaffte es, einen quick exakt kubischen Raum perfekt zum klingen zu bringen.

Nur ein Zimmer weiter erlebten wir ein ähnlich hohes Niveau. Hier hatten sich Stenheim und VTL niedergelassen. Die Kette darf als Blueprint dafür gelten, wie weit man das Thema Auflösung mit einem „ganz normalen“ dynamischen Lautsprecher treiben kann. Wie intestine die Anlage harmonierte kann man übrigens auch daran ablesen, dass wir hier immer wieder einen Stopp eingelegt haben.

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Ein System mit traumhafter Auflösung: VTL Röhren-Monoblöcke im Bi-Amping Betrieb im Frontend und Stenheim Reference Ultime Two als Lautsprecher.

So ein Pech …

Luxman stellte sein brandneues Schwergewicht PD-191A vor. Mehr als einen optischen Eindruck konnten wir uns von dem Plattenspieler leider nicht, da jedes Mal, wenn wir vorbeischauten, die anderen Quellen an der Reihe waren. Sowas kann auf einer HiFi-Show natürlich vorkommen.

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Den neuen Luxman PD-191A konnten wir leider nur betrachten.

Mehr Glück hatten wir dafür bei der spannenden Neuheit von Legacy Audio. Der Hersteller aus Illinois präsentierte für die Modelle seiner Masters Collection ein äußerst interessantes Konzept zur Herstellung einer Punktschallquelle. Das arbeitet mittels zweier AMT-Treiber, die vor einer klassischen Membran montiert sind. Und noch viel wichtiger: Das neue Chassis klang einfach hervorragend.

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Ein interessantes Konzept zum Generieren einer Punktschallquelle gab es bei Legacy Audio zu sehen – und was sollen wir sagen, es funktionierte prächtig.

Zu Audio, bekannt für seine breitbandigen Lautsprecherchassis führte einen Wandler mit zwei übereinander liegenden Vollbereich-Chassis vor. Eigentlich dürfte so etwas nicht wirklich intestine funktionieren. Die beiden inkludierten Hochtöner sorgen für unangenehme Bündelungseffekte. Fragen Sie nicht wie, aber das Setup funktionierte vorzüglich, spielte hochdynamisch und sehr lebendig. Allerding – das ist natürlich reine Geschmackssache – battle der Bass etwas zu sehr auf der „leichten“ Seite. Wir würden dazu ein bis zwei Portionen Subwoofer empfehlen.

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Zu Audio – zwei quer übereinander liegende Lautsprecher, sollte eigentlich im Hochtonbereich nicht intestine funktionieren, tat es aber doch.

Schwebender Kreisel

Das vielleicht schönste Laufwerk, das wir auf der Messe entdecken konnten, kommt vom japanischen Hersteller Yuki Pecision. Ein sich selbst zentrierender auf einem Magnetpolster schwebender Teller mit atemberaubender Optik. Ein „Geheimtipp“ ist der Yuki allerdings nicht mehr: Seit einigen Wochen ist das Gerät im Vertrieb von Axiss Europe auch in Deutschland erhältlich.

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Der Preis für das schönste Laufwerk geht an Yuki Pecision.

An dieser Stelle sei ein kleiner Einschub erlaubt, der die vorzüglichen „Soft-Skills“ des Veranstalters illustriert. Der gab sich alle Mühe, es den Besuchern so angenehm wie möglich zu machen. Jedes Stockwerk, auch die, auf denen es nur Gästezimmer gab,  hatte eine eigene Toilette. Dazu wurde einfach ein weiteres Gästezimmer bereit gestellt. Es magazine trivial klingen, doch ist das ein Merkmal, das man bei einer dreitägigen Messe zu schätzen lernt. Außerdem gab es Info-Stände, um sich zu Orientieren und zu Informieren. Und schließlich battle alles vorbildlich beschildert. Wer die unbegreiflichen Dimensionen des Hotels leibhaftig erfahren hat, wird auch das begrüßen.

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Erinnert uns ein wenig an die “Peanuts”: “The Doctor Is In”.

Aber weiter im Programm:

Freunde klassischer Orgelmusik mussten unbedingt bei PS Audio Halt machen. Um die Tieftontauglichkeit der neuen Aspen FR20 zu demonstrieren, legten die Amerikaner immer wieder Titel mit großen Kirchenorgeln auf. Es ist unglaublich, wie selbst die „Kleine“ – die FR20 rangiert eine Nummer unter der bereits in FIDELITY vorgestellten FR30 – den Raum in den allertiefsten Oktaven erzittern ließ.

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Wenn man wissen wollte, wie sich ein große Kirchenorgel nicht nur anhört, sondern vor allem anfühlt, battle bei PS Audio genau an der richtigen Adresse. Hier spielt die FR30.

Wie gewohnt, battle die Präsentation von Audio Note (UK) auch in Chicago ein Erlebnis. Man fragt sich unwillkürlich „Wie bekommen die das mit einem kleinen 2-Weg-System bloß hin?“ Das können vermutlich nur die Briten selbst beantworten. Konzept und Technik ihrer Boxen weisen auf den ersten Blick wenig spektakuläres auf. Die handverlesene Zusammenstellung der eigens produzierten Bauteile machen die Komponenten dennoch zu etwas ganz besonderem.

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Warum ein System von Audio Note (UK) immer und immer wieder diesen ganz besonderen Charme und Direktheit versprüht, können die Briten wohl nur selbst beantworten.

Geführte Wellen und strammer Bass

Nicht weniger verblüffend waren die recht kleinen Contra 100S von Aretai. Hier sollte man sich keinesfalls von der Größe täuschen lassen: Ein zweiter, nach hinten abstrahlender Bass sorgt für ein solides Fundament und der unübersehbare Waveguide der Hochtöner erzeugt eine Direktheit, die man den kompakten Lautsprechern nie zutrauen würde.

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Bei Aretai aus Litauen darf man sich nicht durch die Größe irritieren lassen. Dieser kleine Lautsprecher mit einem nach hinten abstrahlenden Bass tönt wie ein großer Lautsprecher; da fehlt wenig bis nichts.

Eine weitere, ungemein stimmige Darbietung bot ein kleiner Verstärker von Border Patrol. Wir konnten leider nicht erkennen, ob es sich um den S20 oder den P20 handelte. Bestückt sind beide mit 300B Röhren, mit denen er/sie/es Volti Audios Hornlautsprecher in Griff hatte. Es battle eine jener Demonstrationen, bei denen man sich ernsthaft fragt, ob es mehr als 20 Watt braucht. Das Setup spielte wunderbar dynamisch, hatte eine hervorragende Auflösung mit fantastischem „Grip“ und nervte an keine Stelle des Frequenzspektrums. Einzig das Hasenstallgitter als Abdeckung für den Bassreflexkanal der Lautsprecher wirkte eine Nummer zu sehr nach „Do It Yourself“.

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Border Patrol S20 Push-Pull 300B Röhrenverstärker. Bei uns nahezu unbekannt, aber ein fantastisch klingendes Kleinod.
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Volti Audio Razz, sieht ein klein wenig nach DIY aus, aber nicht täuschen lassen, das ist ein ungemein ausgewogen klingender Hornlautsprecher. Bei uns unbekannt wie Border Patrol.
Eine Anlage zum Träumen

Die wahrscheinlich stärkste Präsentation geht auf das Konto der Audio Group Denmark. Die Dänen hatten gleich mehrere Weltprämieren im Gepäck: Gezeigt (und gespielt) wurden Børresens neuer Standlautsprecher M3. Angetrieben wurde der vom erstmalig gezeigten Vorverstärker C-880 und dem Endverstärker P-880. Die Musikalischen Qualitäten des exklusiven Gespanns ließen keine Wünsche offen. Wir sind verleitet, die Kette mit dem Prädikat „Best Of The Show“ zu versehen. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass die Komponenten gemeinsam mit der Verkabelung und den unzählaren „Tools“ von Ansuz einen Gesamtpreis von rund 1,5 Millionen auf die Waage bringt. Da darf es auch exzellent tönen.

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Die Borresen M3 feierte in Chicago Weltpremiere. Dieser Lautsprecher verkörpert wahrscheinlich das derzeit akustisch machbare für ein passives Konzept in dem gegebenen Formfaktor.
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Ebenfalls in der Vorführung die beiden neuen Verstärker C-880 (Vorverstärker) und P-880 (Endverstärker) von Aavik.

Eine kleine Enttäuschung battle dagegen die Show der Heretic Loudspeakers Company. Die Kanadier bauen Lautsprecher, die sich stark an den Klassikern von Altec orientieren. Der vorgeführten Boxen basieren auf der Altec 612. Leider battle der Sound undynamisch-flach und hatte auch keinen guten Bassbereich. Vielleicht lag es am unpassenden Frontend, vielleicht am Musikprogramm, vielleicht am Raum. Der Funke ist hier leider nicht übergesprungen, obwohl wir uns genau auf diese Präsentation gefreut haben.

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Bei Heretic stimmte etwas nicht. Die Lautsprecher klangen irgendwie müde. Das kann an vielem gelegen haben und wir glauben “Da geht noch mehr”.
Sie können auch “klein”

Eine weitere Neuheit der Audio Group Denmark gab es in einem der oberen Stockwerke zu bewundern. Der neue All-In-One-Alleskönner, der eigens gegründeten Marke AXXESS. Ein hochwertig gemachter Vollverstärker mit DAC und Streamer, der nahezu alles kann und nebenbei bemerkt wunderbar musiziert. Die AGD betritt mit dieser Maschine Neuland, bietet sie das Gerät doch zu einem Preis um die 5000 € an. Damit ist der AXXESS der absolute Einsteiger im Sortiment. Design, Formfaktor und Klang orientieren sich jedoch an den deutlich kostspieligeren Geschwistern.

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Die neue Marke AXXESS will das Portfolio der Audio Group Denmark stückweise nach unten erweitern. Das erste Gerät von AXXESS, der Forté Streaming Verstärker glänzte durch ein verblüffende Kontrolle und Power.
Auch “dwell” lieferte die AXPONA 2023

Musikalische Darbietungen waren ebenfalls ein Highlight der Veranstaltung. Anne Bisson, kanadische Jazz-Sängerin und -Songwriterin, trat am Freitagabend auf und begeisterte das Publikum mit ihrer wunderschönen Stimme, kühnen Arrangements und einem Hauch von den 70er Jahren. Am Samstagabend battle Singer/Songwriterin Amber Rubarth an der Reihe. Im Handumdrehen hatte sie ihr Publikum im Griff. Kein Wunder, die Künstlerin hat berets auf der ganzen Welt getourt und eröffnete Shows für legendäre Künstler wie Emmylou Harris, Kenny Loggins, Richie Havens, Dr. Ralph Stanley oder Jason Mraz. Und die ganze Show über konnte man in der Lobby des Hotels einer Harfistin lauschen, die eine wunder entschleunigende Atmosphäre erzeugte.

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Livemusik gab es nicht nur bei den Abendveranstaltungen, sondern auch tagsüber in der Lobby.

Zusammenfassend battle AXPONA 2023 ein unglaublicher Erfolg, der Musikliebhaber, Audiophile und Audio-Enthusiasten zusammenbrachte. Die beeindruckende Besucherzahl, die große Zahl an Ausstellern und Produkten sowie die außergewöhnlichen musikalischen Darbietungen machten die Show zu einem echten Erlebnis.

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Alle weiteren Infos zur AXPONA finden Sie hier …

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Norddeutsche HiFi Tage 2023 in Hamburg

Operation gelungen!

Die NDHT 2023 in Hamburg waren ein Erfolg! Trotz neuer Location drängten Scharen von HiFi-Enthusiasten und Musikliebhabern durch die Gänge und Zimmer des Steigenberger Hotel Treudelberg.

Skeptisch – nun ja – ein wenig skeptisch durfte man im Vorfeld der NDHT 2023 sein. Das Team um Veranstalterin Ivonne Borchert-Lima und Seniorchef Wolfgang Borchert scheint auf Schikanen und gehobenes Handikap zu stehen. Nachdem ihre Show zwei Jahre pausierte (Sie kennen den Grund), sagte kurzfristig der Veranstaltungsort in Hamburg Harburg ab, in dem die NDHT noch im August 2022 gastierten. Für jeden anderen Organisator wäre damit vielleicht das Aus gekommen. Da Borchert-Lima und ihren Crew erfahren sind im meistern des gepflegten Messechaos, hat am Ende doch noch alles geklappt. Aber wie gesagt: Ein wenig Skepsis durfte man sich bewahren …

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Gruß von oben: Ivonne Borchert-Lima (r.) hatte vom Veranstaltungsbüro alles im Blick und bewies auf den NDHT 2023 einmal mehr ihr Organisationstalent …
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… während sich der Seniorchef auf die wichtigen Dinge konzentrierte.

Schietwetter = HiFi-Wetter

Ein wiederholter Ortswechsel ist für etablierte Veranstaltungen knifflig. Auch die Kurzfristigkeit sollte man als “hinderlich” einstufen – die Absage und Umplanung erfolgten vor kaum vier Wochen. Hinzu tritt der Umstand, dass uns das Hotel Treudelberg auf der Landkarte ein wenig abgelegen erschien. Es liegt im Norden Hamburgs, knapp 20 Kilometer vom Zentrum entfernt. In einer Metropole, für die der Begriff “Stadtautobahn” ein Fremdwort ist, bedeutet das je nach Verkehrslage bis zu 50 Minuten Anfahrt.

Doch unsere Bedenken waren in so ziemlich jedem Punkt unbegründet …

Norddeutsche HiFi Tage 2023 in Hamburg
Regen und Sturm tobten am Samstag dermaßen vehement, dass vorübergehend sogar der Grillbetrieb eingestellt werden musste. Aber keine Bange: Wir hatten unser Würstchen bereits vorher eingesammelt und verkostet.

Den Ortswechsel hatten offenbar alle mitbekommen. Und auch die Kurzfristigkeit ist im Zeitalter von Social Media auch kein Ding mehr. Die Verkehrsanbindung innerhalb der Hansestadt bewährte sich: Die nächste Bushaltestelle liegt direkt vorm Hotel. Einen kleines Manko gab es trotzdem: Wehe dem, der mit dem PKW anreiste. Da die Parkmöglichkeiten am Treudelberg überschaubar sind, musste man teils lange Fußwege zurücklegen. Das konnte man vielen Messebesuchern am Samstag auch ansehen – das Wasser kam tagsüber von der Seite.

Tatsächlich hatte die Show einen treuen verbündeten, der wohl keinen geringen Anteil an den vollen Räumen des ersten Tages (18.02) hatte. Schietwetter mit Dauerregen und Sturmböen ließ die heimeligen HiFi-Systeme noch attraktiver erscheinen.

Sonntags zeigte sich das Hotel Treudelberg – hier der Blick vom benachbarten Golfplatz – von seiner zuckersüßen Seite. Das Hotelteam ließ sich von der vermeintlichen Ruhe nicht foppen: Die Gastronomie verließ sich am zweiten Messetag lieber auf die Küche.

Die Highlights der NDHT 2023

Norddeutsche HiFi Tage 2023 in Hamburg
Bei Audio Reference zur Tür herein und gleich rechts abgebogen: Das System von D’Agostino und Perlisten.

Was die Anlagen anging, dürften alle auf ihre Kosten gekommen sein. Im Erdgeschoss bot das Hotel mehrere große Salons, in denen traditionell die größeren Systeme zu bestaunen waren. Hier und dort konnte man auch einige Premieren entdecken.

Wilson Audios Alexia V brillierte an VTL und VPI.

Im Raum von Audio Reference zum Beispiel wurde die neue Kleine von Perlisten gezeigt. Die erfrischend kompakte S4b warfare allerdings nur Zaungast: Die Bühne gehörte ihren riesigen Geschwistern R7t, die eine der beiden riesigen Anlagen beschallten. Kette Zwei bildete ein System aus Wilson Audios Alexia V in herrlichem Dunkelblau und dem jüngsten Vertriebszuwachs der Hamburger: dCS. Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, hat der Audio Reference erst vor wenigen Tagen die Vertretung der legendären Highend-Schmiede übernommen.

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Neben VTL spielte die Wilson Audio am neuen AR- Vertriebsprodukt – Tusch! – dCS. Das Foto zeigt den Rossini DAC.

Das neue “Bezahlbar”

Nur eine Tür weiter konnte man Dänen auf Abwegen erleben. Um ehrlich zu sein: Für uns warfare es keine Überraschung, da wir die Neuen bereits in Aalborg hören konnten. Das Messehighlight waren die Standboxen der X-Serie, die für kaum mehr als 10.000 Euro zu haben sind. Ein Preis, bei dem so mancher schlucken wird. Doch glauben Sie uns: Für die Audio Group ist das ein echter Schnapper – und die Technologie stammt aus den großen Geschwistern.

Gespielt wurden die Neuzugänge an einem Frontend aus Aaviks 580er-Familie, dass die Zuhörer sichtlich fesselte. Ein kleiner “Spoiler” sei hier noch erlaubt: Die X-Serie bleiben nicht die einzigen Produkte, mit denen sich die Dänen der Kaufklasse annähern.

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Zarte Klänge vor Aalborger Kulisse: Die Audio Group Denmark präsentierte die größten Modelle ihrer neuen X-Lautsprecherreihe.
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Das System warfare “wired by Ansuz”, wie große Aufsteller den Zuhörern verrieten.
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Und natürlich waren auch die DarkZ dabei.

Wieder eine Tür weiter gastierte Phonosophie. Wie bereits in den Jahren zuvor verknüpfte Ingo Hansen seine gepflegte Retorten-Wiedergabe mit Live-Einlagen aus der Feder von Wolfgang Bernreuther.

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Live vs. Retorte mit Wolfgang Berneuther (l.) bei Phonosophie.

Besser ohne DAC

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U2 heißt der neue Streamer von Lumin und er hat garantiert nix mit der irischen Band zu tun. Es handelt sich um eine Luxus-Bridge mit optischem Netzwerkeingang.
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Und hier das IAD-Setup in der Totalen- Natürlich mit Wilson Benesch A.C.T., Lauxman und Elektronik sowie (ebenfalls neuer) Verkabelung von WestminsterLab.

Direkt über den Köpfen der drei Aussteller lag ein weiterer kleiner Flur mit größeren Ausstellungsräumen. Neben Canton hatten der Hamburger 3H-Vertrieb und die IAD ihre Vorführungen. Auch hier gab es exklusive Neuheiten: Während 3H die neuen Boxen-Schönheiten von Lyngdorf zeigte, präsentierte die IAD den U2 von Lumin. Stellen Sie sich bei letzterem einfach das Streamer-Flaggschiff X1 vor und denken Sie die D/A-Wandler weg. Fertig ist eine extrem potente Netzwerk-Bridge mit neuster Streaming-Engine. Außerdem kann das U-Modell nun auch per optischem LAN angesteuert werden, was Interferenzen zwischen Musikus und Heimnetzwerk unterbindet.

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Neues bei 2H: Vertriebsleiter Mika Dauphin (l.) und Roland Hoffmann von Lyngdorf stellten die Cue-100 Lautsprecher vor. Unser erster Eindruck: Zum verlieben – optisch wie klanglich. Der Test dürfte nicht zu lang auf sich warten lassen …
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Hier noch ein attractive Closeup der dänischen Schönheiten.

Jetzt geht’s an Treppen steigen

Der eigentliche Teil der Messe spielte sich wie gewohnt im “Wohntrakt” des Steigenberger Hotel ab. Etwas über 50 Zimmer belegten die Aussteller. Da konnte man schon mal die Orientierung verlieren (was uns gelegentlich gelungen ist). Statt Sie mit endlosen Ausführungen der verschiedenen Systeme zu langweilen, sehen wir uns die Show-Highlights lieber an:

 

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Superspannend fanden wir etwa die neuen Aktiv-Konzepte von Veddan Sound Systems aus den Niederlanden. Drei Magnetostaten sorgen für breitflächige Transparenz, während ein Doppel-Woofer Schmackes hinzufügt. Auf Wunsch kann man den schlanken Standfuß durch einen Bass-Extender ersetzen.
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Lyravox teilte sich einen Raum mit SME. Gespielt wurde das große Schlachtschiff Model 60.
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Hier die gesamte Anlage …
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… und die stilvolle Schallwandlung through Lyravox Karlsson.
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Auch Manger kooperierte:
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Der Raum enthielt unübersehbare Spuren von Scheu Analog und SPL.

Ein Hauch von Kritik

Also alles eitel Sonneschein in Hamburg? Vielleicht ja, vielleicht aber auch nur “Jein”. Ein Problem neuer Veranstaltungsorte besteht darin, dass die Aussteller nicht genau wissen, was sie erwartet. Anders, als in den Jahren zuvor wollten viele “erstmal sehen und lauschen”, wie das Hotel klingt. Entsprechend wenig Raumaufbereitung konnten wir entdecken. In den kompakten Hotelzimmern klappt das meistens auch so, doch vor allem im Bassbereich (das Treudelberg setzt auf federleichten Trockenbau) hätten wir in vielen Vorführungen mehr erwartet. Aber wie gesagt: Das Problem wird sich in den kommenden Jahren wieder geben. Umso mehr Grund, um im nächsten Januar wieder vorbeizuschauen …

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Ayons Spirit V warfare nur ein stummer Messezeuge.
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Bewusst anders (und klanglich hervorragend: Der Reed Muse 1C an Breibändern im Raum von Andrejs Staltmanis.
Und hier noch ein Transrotor Zet-3 auf gewohnt farbenfrohem Untergrund.
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Wir sehen uns in Hamburg …

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Zu Gast bei Dan D‘Agostino, Cave Creek

Zu Besuch bei zwei amerikanischen HiFi-Legenden, Teil 2: Dan D‘Agostino

Der Hamburger Audio Reference Vertrieb hatte uns im Dezember zu einem Treffen mit Daryl Wilson und Dan D’Agostino eingeladen. Der zweite Teil unserer Reise durch den “Wilden Westen” der USA.

Hier geht’s zum ersten Teil (Wilson Audio) unseres US-Reiseberichts …

Nach unserem Besuch in Provo reisten wir via Flieger weiter nach Phoenix, Arizona. Knapp 800 Kilometer sind das. Am ersten Abend hatte uns D’Agostino in sein Privathaus eingeladen, wo er uns – italienische Wurzeln verpflichten – die Qualitäten seines riesigen Pizzaofens demonstrierten wollte. Einige Mitarbeiter von Dan D’Agostino Master Audio Systems (kurz: DDMAS) sammelten uns am Flughafen ein. Die vergleichsweise lange Autofahrt nach Cave Creek führte über die vertrackten Stadtautobahnen von Pheonix, hinaus in die steinige Wüste Arizonas. Ich muss zugeben, dass ich schon immer ein Faible für die Straßenführung im Westen der USA hatte: Man nehme einen Stift und ein Lineal und verbinde zwei Punkte. Fertig!

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Typisch Arizona: Kaktus

Die eigenwillige Schönheit Arizonas

Interessanterweise zählt Cave Creek eben noch zur Metropolregion Phoenix. Faktisch liegt die lockere Siedlung aber schon mitten in der Wüste. Das Haus der D’Agostinos grenzt an ein kleines Tal (der zugehörige Bachlauf glänzt seit Jahren durch Abwesenheit) und ist umringt von dutzenden typischer Saguaros-Kakteen, die entspannte 15 Meter und mehr erreichen. Würde man von der Terrasse der D‘Agostinos Richtung Norden stapfen, könnte man mit etwas Glück nach vier bis fünf Tagen den Grand Canyon erreichen – viele Häuser und Straßen würde man unterwegs nicht sehen.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Wir sollten anmerken, dass wir gleich zwei der in Arizona extrem seltenen Regentage erwischt haben. So ein Glück! Interessanterweise löst das Schietwetter bei den Einheimischen die gleiche Begeisterung aus, wie in Deutschland.
Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Dan D’Agostino schwingt seinen XXL-Tortenheber. Erstklassig gepizzabäckert hat anschließend Schwiegersohn Anthony. Sorry für die Bildqualität … der Artikel kann Spuren von Handyschnappschüssen enthalten.

Kurzum, die Szenerie könnte kaum pittoresker sein: Während wir uns an der exzellenten Pizza laben, hören wir im Hintergrund das leise „Feixen“ von Kojoten. Auf meine Frage, was genau die D’Agostinos in die Wüste zog (sie stammen ursprünglich aus Connecticut) antwortet der Hausherr ohne Zögern: Ich wollte nie wieder Schnee schippen! Später merkt er an, dass er schon immer von der Region fasziniert war. Es sei wundschön hier – und alles versuche einen zu stechen.

Jetzt aber ans Eingemachte

Falls Sie nicht vertraut sind mit der Geschichte des legendären Ingenieurs: Dan D’Agostino gründete 1981 Krell, war dort nicht nur Inhaber und CEO, sondern beteiligte sich maßgeblich an allen Entwicklungen. Dass Hochleistungsverstärker heute aussehen, wie wir sie kennen, ist auch sein Verdienst. Während er uns von seinem Werdegang berichtete, spannte D’Agostino unbewusst einen Bogen zu unserer vorherigen Station: Für seine erste Messe überhaupt (CES) teilte er sich einen Raum mit dem ebenfalls noch jungen Startup von Dave Wilson. In den 2000ern holte D‘Agostino dann Investoren an Bord, die ihn nach einem Streit über den zukünftigen Kurs des Unternehmens 2009 unsanft vor die Tür setzten …

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Dan D’Agostino Master Audio Systems – eigentlich heißt er ja Daniel

Damit hätte sich die Akte D’Agostino schließen können. Doch mit der Ruhe hat er es nicht so. Nur kurze Zeit nach seinem Ausstieg bei Krell juckte es den umtriebigen Tüftler in den Fingern. Wie wohl alle Ingenieure seines Kalibers nervten ihn tausend Kleinigkeiten, die er bei Krell hätte besser (beziehungsweise konsequenter) machen können. Mit etwas Abstand störte ihn etwa die technisch-nüchterne Optik vieler Geräte. Er sei damals derart in seinen Schaltungen versunken, erinnerte er sich, dass er Äußerlichkeiten mehr oder weniger als „notwendiges Übel“ betrachtet habe.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Das Gebäude der audiophilen Manufaktur in Cave Creek …
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… und das sieht man, wenn man sich umdreht.
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Eindringlinge werden ohne Gnade verspeist: Schwiegersohn Anthony mit einem der knallharten Wachhunde des Unternehmens.

Dan D’Agostino Master Audio Systems

Also gründete er ein neues Unternehmen mit merklich geschärftem Profil: Dan D’Agostino Master Audio Systems. 2011 war das. Unter diesem Markennamen fertigt er mit seinem Team gerade einmal drei Gerätefamilien. Jede einzelne dieser Serien erhebt allerdings den Anspruch, in ihrer jeweiligen Klasse zu den absoluten Superlativen zählen. Um das zu untermauern, demonstrierte uns D’Agostino am nächsten Morgen in seiner Manufaktur, wie einer der riesigen Relentless-Monos 1600 Watt in die hörbar ächzenden Lastwiderstände pustet – und das (ich hoffe, Sie sitzen) an 8 Ohm! Nach der Vorführung waren die Elkos der Endstufe (insgesamt rund 600.000 Mikrofarad Kapazität) derart mit Spannung vollgesaugt, dass sie ein Mitarbeiter vorsichtig mit einer Glühbirne entladen musste.

Kleine Info am Rande: „Relentless“ bedeutet auf Deutsch „gnadenlos“ …

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Zwei Schritte zurücktreten bitte, gleich kocht er …
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… und da ist es soweit: 1,6 kW an 8 Ohm.
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Die Lastwiderstände quittierten die Muskelspiele mit merklicher Geruchabsonderung.
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Anschließend mussten die Kondensatoren entladen werden. Das Foto zeigt außerdem die Dimensionen der State-of-the-Art-Monos. “Relentless” steht in jeder Hinsicht für Superlative.

Die Mono-Versionen der „kleineren“ Modelle Momentum und Progression kommen immerhin auf 800 und 1100 Watt an je 4 Ohm. In einem Land, in dem V8-Maschinen mit 7 Litern Hubraum bisweilen als „Small Block“ bezeichnet werden, sind solche Muskelspielchen Ehrensache. Tatsächlich hat die Leistungsshow aber einen validen Hintergrund: Als mit allen Wassern gewaschener Entwickler weiß Dan D’Agostino, dass ein Verstärker nur so gut ist, wie es die komplexe Last zulässt, an der er arbeitet. Um selbst den kniffligsten Lautsprecher in den Griff zu bekommen, benötigt man stattliche Leistungsreserven. Die eigentliche Kunst sei es, die bulligen Amps so konstruieren, dass sie nicht von ihrer eigenen Kraft erdrückt werden. Dank seines über Jahrzehnte erworbenen Know-hows gelingt es D’Agostino, selbst die mächtigen Relentless-Verstärker musikalisch und feindynamisch abzustimmen.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Der Relentless-Mono: Im Grunde genommen ein gigantisches Netzteil. Die Verstärkung drängt sich respektvoll an die riesigen Kühlkörper.

Keine Kompromisse

Analog zu Wilson Audio setzt er zunehmen auf die hauseigene Fertigung. Erst kürzlich wurde seine Manufaktur – die Firma erstreckt sich über einen einzelnen großen Raum – mit einem verbesserten Lötautomaten aufgewertet. Der verringert die Abhängigkeit von Dienstleistern und beschleunigt die Qualitätskontrolle. Nach einer längeren Aufwärmphase konnten wir erleben, wie flüssiges Lötzinn durch das Innere der Maschine floß. Für mich ist es das reinste Wunder, dass Platinen und Bauteile sich auf ihrem Weg durch diesen Backofen nicht in eine wabbelige Masse verwandeln. Heiß werden sie natürlich. So sehr sogar, dass sie nach der Bestückung mit Handschuhen auf einem Kühlgestell platziert werden müssen.

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Der M400 MxV machte seinerzeit den Anfang: Das ikonische Design des Momentum-Verstärkers wurde zur Schnittmaske für alle folgenden Modelle D’Agostinos.

Wenig später entdeckten wir eine weitere Parallele zu Wilson Audio: D’Agostino ist geradezu besessen von Verarbeitung, Design und dem Finish seiner Gehäuse. In klarer Abgrenzung zur technischen Haptik von Krell suchte er nach fantasievolleren Formen. Nach einigen Experimenten fand er zu eleganten Geräten mit abgerundeten Stirnseiten, in deren Zentrum eine beleuchtete Leistungsanzeige sitzt. Natürlich kennen Sie diese Maschinen: Sie zählen seit ihrer Geburt (den Anfang machte die Momentum-Serie) zu den meistfotografierten Objekten auf HiFi-Messen. Ich selbst kann nicht zählen, wie viele Bilder ich von den DDMAS-Bullaugen habe.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Die Leistungesanzeigen einer Momentum Stereo-Endstufe.

Grenzenloser Klang trifft grenzenlose Haltbarkeit

Die Flanken der Relentless- und Momentum-Verstärker werden von massiven Kupfer-Kühlkörpern geschützt. Die erschreckend schweren Bauteile zu veredeln sei die reinste Hölle gewesen, wie uns Dan D‘Agostino erklärte. Anfangs habe er einfach beliebige Kupferplatten bestellt. Doch bei der kleinsten Berührung gab es oxidierte Fingerabdrücke auf dem Metall. Nach jahrelanger Suche habe er einen Veredler gefunden, der die Bauteile versiegelt, ohne die Kühlleistung zu reduzieren. Wir erinnern uns: Da die Verstärker geradezu aberwitzige Leistungsdaten besitzen, ist Kühlleistung bei D’Agostino ein entscheidender Faktor. Schließlich sollen die Maschinen an jedem Ort der Welt und zu jeder Jahreszeit funktionieren.

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Die Veredelung (oder besser: Versiegelung) der massigen Kupfer-Kühlkörper bereitete Dan D’Agostino längere Zeit Kopfschmerzen.

Kurz darauf machte uns der Hausherr auf eine kleine Gruppe von Angestellten aufmerksam, die wir bis dahin noch gar nicht bemerkt hatten. An einer Arbeitsstation saßen vier Mitarbeiter, die still und mit höchster Konzentration an Platinen herumlöteten. Dann und wann stand einer von ihnen auf und bediente sich an einem Gestell mit farbenfrohen Kabelrollen, schnitt einige Strippen zurecht und verschwand dann wieder an seinen Platz. „Hier passiert die eigentliche Magie“, kommentierte Dan die Szene. Die Mitarbeiter erledigen alle Vorbereitungen sowie Lötarbeiten, die mit der Maschine nicht möglich sind. Sie bereiten die Endmontage der Bauteile vor und überprüfen jede Verbindung. Auch hier ist DDMAS kompromissbefreit: Verstärker dieser (Preis-)Klasse müssen absolut wartungsfrei funktionieren.

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“Hier geschieht die Magie” – In ruhiger, fast beklemmend stiller Atmosphäre montieren, löten und prüfen diese vier Mitarbeiter alle Bauteile, Komponenten und Platinen der D’Agostino-Geräte.
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Wir durften es auch mal probieren: Vertriebschef Mansour Mamaghani gibt seiner Tochter Natalie ein paar Tipps. Es handelt sich übrigens um die Stromaufbereitung einer M400 MxV-Endstufe.
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Nach eingehender Prüfung wanderte das Bauteil in den Endverstärker. Deutlich kann man einige der acht Elkos erkennen.

Dan D’Agostinos “Bullauge”

Sorgen über die Haltbarkeit muss man sich auch bei den verschiedenen Ausführungen der ikonischen Leistungsanzeigen nicht machen. Ein Mitarbeiter demonstrierte uns, wie die Bullaugen der Relentless-Endstufen zusammengesetzt werden. Schritt für Schritt fügte er die Aluminiumteile ineinander. Von einem Zulieferer wurden sie derart präzise vorgefertigt, dass sie sich naht- und mühelos ineinanderfügen. Das Ergebnis wog gefühlte fünf Kilogramm und ließ sich kaum mehr auseinandernehmen. Als wir fragen, ob er den Vorgang für einige Fotos wiederholen könne, setzte er einfach eine weitere Anzeige zusammen.

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Die Teile der Relentless-Leistungsanzeige werden von einem Spezialisten zugeliefert. Sie greifen nahtlos ineinander.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek

Zum Abschluss unserer Tour führte uns Dan D’Agostino schließlich noch in einen Bereich seiner Manufaktur, in dem wir einen Blick in das Innenleben des neuen Relentless-Vorverstärkers werfen konnten. Der dreiteilige Koloss besteht aus zwei separaten Mono-Vorverstärkern, die über eine zentrale Kontrolleinheit verbunden sind. Zum Zusammensetzen der kostbaren Bausteine holte sich D’Agostino Hilfe von zwei Mitarbeitern. Alleine scheint man die wuchtigen Segmente kaum heben zu können.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Die beste Vorstufe der Welt? D’Agostino erklärte uns die Finessen seines diskreten Relentless-Pres.
Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Die Segmente des Vorverstärkers sind über solche Vollmetall-Schnittstellen miteinander verbunden. Beachten Sie die angephasten Kanten: Nach dem groben Aufsetzen gleitet der darüber sitzende Vorverstärker-Kanal wie von selbst in die Kontakte.
Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Die zugehörige Fernbedienung immitiert die Optik der Leistungsanzeigen. In der Biologie nennt man so etwas “Mimese”.

Quelle voraus

Die Marke wagt übrigens immer weitere Brückenschläge hin zur Quellenlage: Wie schon der Vollverstärker der Progression-Familie ist der exklusive Vorverstärker mit DAC uud einem optionalen Streaming-Board erhältlich. Auch einen Phono-Vorverstärker gibt es, der abgeleitet ist vom exzellenten Entzerrer der Momentum-Baureihe, den uns Dan kurz darauf vorstellte. Die „Phonostage“ dürfte zu den prallsten „Analog-Workstations“ am Markt zählen: Gleich vier Systeme lassen sich anschließen (2 x MM und 2 x MC), alle feinfühlig programmierbar.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Einblicke in die “Phonostage” der Momento-Familie. Eigentlich sind es vier Entzerrer in einem Gehäuse.
Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Das Netzteil liegt perfekt isoliert im Fuß des Entzerrers.

Abends hatten wir dann endlich Gelegenheit, Dan D’Agostinos Schöpfungen zu hören. Der Entwickler hatte uns abermals zum Essen in sein Haus gebeten, diesmal gab es Steak. In seinem Wohnzimmer betreibt er eine Relentless-Anlage an Wilson Audios Chronosonic XVX. DDMAS-Präsident Bill McKiegan, mit dem D’Agostino bereits bei Krell zusammengearbeitet hatte, führte uns durch die Demonstration. Das absolute Highlight war die Aufnahme eines Bläser-Ensembles – effektvoll mit abgrundtiefen Paukenschlägen untermalt. Als hätte das Wohnzimmer der D’Agostinos keine Wände, spielten die Bläser mit schier unbegreiflicher Breite und Tiefe. Die Anlage brachte feinste Nuancen deutlich zu Gehör und besaß bei aller Transparenz und Auflösung ein herrlich seidiges Timbre. Es handelte sich übrigens um einen Titel namens „Olympic Fanfare“ von den National Symphonic Winds (CenterStage). Eine Aufnahme aus der Feder von Dave Wilson.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Hören in der Casa D’Agostino – Wilsons Chronosonic XVX funktioniert auch an der Wand, wie wir diesen Abend lernen konnten.

Atemberaubende Performance

Mehr noch als der vorzügliche Live-Mitschnitt begeisterte mich die Tatsache, dass die Anlage überhaupt funktionierte. Wenn man ehrlich ist: Die Kombination aus Relentless und Wilson Audios mächtiger XVX ist für den Raum eigentlich überdimensioniert, die Lautsprecher stehen direkt an der Wand. Dan D’Agostino gesteht, dass er selber erstaunt war, wie gut das Zimmer klingt. Sie hätten viele Positionen für die Boxen probiert, doch die waren entweder schlechter oder zerstörten jede Wohnlichkeit. Das Geheimnis habe sich gelüftet, als er den Raum für eine kleinere Renovierung mit einem Laser vermaß: Die kleine Finka ist (optisch nicht wahrnehmbar) krumm und schief gebaut. Es gibt praktisch keine parallelen Wände. Glück muss man haben …

Illustrierte Grüße aus der Wüste Arizonas
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Haben Sie Appetit auf mehr D’Agostino bekommen?
Hier geht’s zum Test des Vollverstärkers Progression Integrated …

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Zu Gast bei Dan D‘Agostino, Cave Creek

Zu Besuch bei zwei amerikanischen HiFi-Legenden, Teil 2: Dan D‘Agostino

Der Hamburger Audio Reference Vertrieb hatte uns im Dezember zu einem Treffen mit Daryl Wilson und Dan D’Agostino eingeladen. Der zweite Teil unserer Reise durch den “Wilden Westen” der USA.

Hier geht’s zum ersten Teil (Wilson Audio) unseres US-Reiseberichts …

Nach unserem Besuch in Provo reisten wir via Flieger weiter nach Phoenix, Arizona. Knapp 800 Kilometer sind das. Am ersten Abend hatte uns D’Agostino in sein Privathaus eingeladen, wo er uns – italienische Wurzeln verpflichten – die Qualitäten seines riesigen Pizzaofens demonstrierten wollte. Einige Mitarbeiter von Dan D’Agostino Master Audio Systems (kurz: DDMAS) sammelten uns am Flughafen ein. Die vergleichsweise lange Autofahrt nach Cave Creek führte über die vertrackten Stadtautobahnen von Pheonix, hinaus in die steinige Wüste Arizonas. Ich muss zugeben, dass ich schon immer ein Faible für die Straßenführung im Westen der USA hatte: Man nehme einen Stift und ein Lineal und verbinde zwei Punkte. Fertig!

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Typisch Arizona: Kaktus

Die eigenwillige Schönheit Arizonas

Interessanterweise zählt Cave Creek eben noch zur Metropolregion Phoenix. Faktisch liegt die lockere Siedlung aber schon mitten in der Wüste. Das Haus der D’Agostinos grenzt an ein kleines Tal (der zugehörige Bachlauf glänzt seit Jahren durch Abwesenheit) und ist umringt von dutzenden typischer Saguaros-Kakteen, die entspannte 15 Meter und mehr erreichen. Würde man von der Terrasse der D‘Agostinos Richtung Norden stapfen, könnte man mit etwas Glück nach vier bis fünf Tagen den Grand Canyon erreichen – viele Häuser und Straßen würde man unterwegs nicht sehen.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Wir sollten anmerken, dass wir gleich zwei der in Arizona extrem seltenen Regentage erwischt haben. So ein Glück! Interessanterweise löst das Schietwetter bei den Einheimischen die gleiche Begeisterung aus, wie in Deutschland.
Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Dan D’Agostino schwingt seinen XXL-Tortenheber. Erstklassig gepizzabäckert hat anschließend Schwiegersohn Anthony. Sorry für die Bildqualität … der Artikel kann Spuren von Handyschnappschüssen enthalten.

Kurzum, die Szenerie könnte kaum pittoresker sein: Während wir uns an der exzellenten Pizza laben, hören wir im Hintergrund das leise „Feixen“ von Kojoten. Auf meine Frage, was genau die D’Agostinos in die Wüste zog (sie stammen ursprünglich aus Connecticut) antwortet der Hausherr ohne Zögern: Ich wollte nie wieder Schnee schippen! Später merkt er an, dass er schon immer von der Region fasziniert war. Es sei wundschön hier – und alles versuche einen zu stechen.

Jetzt aber ans Eingemachte

Falls Sie nicht vertraut sind mit der Geschichte des legendären Ingenieurs: Dan D’Agostino gründete 1981 Krell, war dort nicht nur Inhaber und CEO, sondern beteiligte sich maßgeblich an allen Entwicklungen. Dass Hochleistungsverstärker heute aussehen, wie wir sie kennen, ist auch sein Verdienst. Während er uns von seinem Werdegang berichtete, spannte D’Agostino unbewusst einen Bogen zu unserer vorherigen Station: Für seine erste Messe überhaupt (CES) teilte er sich einen Raum mit dem ebenfalls noch jungen Startup von Dave Wilson. In den 2000ern holte D‘Agostino dann Investoren an Bord, die ihn nach einem Streit über den zukünftigen Kurs des Unternehmens 2009 unsanft vor die Tür setzten …

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Dan D’Agostino Master Audio Systems – eigentlich heißt er ja Daniel

Damit hätte sich die Akte D’Agostino schließen können. Doch mit der Ruhe hat er es nicht so. Nur kurze Zeit nach seinem Ausstieg bei Krell juckte es den umtriebigen Tüftler in den Fingern. Wie wohl alle Ingenieure seines Kalibers nervten ihn tausend Kleinigkeiten, die er bei Krell hätte besser (beziehungsweise konsequenter) machen können. Mit etwas Abstand störte ihn etwa die technisch-nüchterne Optik vieler Geräte. Er sei damals derart in seinen Schaltungen versunken, erinnerte er sich, dass er Äußerlichkeiten mehr oder weniger als „notwendiges Übel“ betrachtet habe.

Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Das Gebäude der audiophilen Manufaktur in Cave Creek …
Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
… und das sieht man, wenn man sich umdreht.
Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Eindringlinge werden ohne Gnade verspeist: Schwiegersohn Anthony mit einem der knallharten Wachhunde des Unternehmens.

Dan D’Agostino Master Audio Systems

Also gründete er ein neues Unternehmen mit merklich geschärftem Profil: Dan D’Agostino Master Audio Systems. 2011 war das. Unter diesem Markennamen fertigt er mit seinem Team gerade einmal drei Gerätefamilien. Jede einzelne dieser Serien erhebt allerdings den Anspruch, in ihrer jeweiligen Klasse zu den absoluten Superlativen zählen. Um das zu untermauern, demonstrierte uns D’Agostino am nächsten Morgen in seiner Manufaktur, wie einer der riesigen Relentless-Monos 1600 Watt in die hörbar ächzenden Lastwiderstände pustet – und das (ich hoffe, Sie sitzen) an 8 Ohm! Nach der Vorführung waren die Elkos der Endstufe (insgesamt rund 600.000 Mikrofarad Kapazität) derart mit Spannung vollgesaugt, dass sie ein Mitarbeiter vorsichtig mit einer Glühbirne entladen musste.

Kleine Info am Rande: „Relentless“ bedeutet auf Deutsch „gnadenlos“ …

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Zwei Schritte zurücktreten bitte, gleich kocht er …
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… und da ist es soweit: 1,6 kW an 8 Ohm.
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Die Lastwiderstände quittierten die Muskelspiele mit merklicher Geruchabsonderung.
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Anschließend mussten die Kondensatoren entladen werden. Das Foto zeigt außerdem die Dimensionen der State-of-the-Art-Monos. “Relentless” steht in jeder Hinsicht für Superlative.

Die Mono-Versionen der „kleineren“ Modelle Momentum und Progression kommen immerhin auf 800 und 1100 Watt an je 4 Ohm. In einem Land, in dem V8-Maschinen mit 7 Litern Hubraum bisweilen als „Small Block“ bezeichnet werden, sind solche Muskelspielchen Ehrensache. Tatsächlich hat die Leistungsshow aber einen validen Hintergrund: Als mit allen Wassern gewaschener Entwickler weiß Dan D’Agostino, dass ein Verstärker nur so gut ist, wie es die komplexe Last zulässt, an der er arbeitet. Um selbst den kniffligsten Lautsprecher in den Griff zu bekommen, benötigt man stattliche Leistungsreserven. Die eigentliche Kunst sei es, die bulligen Amps so konstruieren, dass sie nicht von ihrer eigenen Kraft erdrückt werden. Dank seines über Jahrzehnte erworbenen Know-hows gelingt es D’Agostino, selbst die mächtigen Relentless-Verstärker musikalisch und feindynamisch abzustimmen.

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Der Relentless-Mono: Im Grunde genommen ein gigantisches Netzteil. Die Verstärkung drängt sich respektvoll an die riesigen Kühlkörper.

Keine Kompromisse

Analog zu Wilson Audio setzt er zunehmen auf die hauseigene Fertigung. Erst kürzlich wurde seine Manufaktur – die Firma erstreckt sich über einen einzelnen großen Raum – mit einem verbesserten Lötautomaten aufgewertet. Der verringert die Abhängigkeit von Dienstleistern und beschleunigt die Qualitätskontrolle. Nach einer längeren Aufwärmphase konnten wir erleben, wie flüssiges Lötzinn durch das Innere der Maschine floß. Für mich ist es das reinste Wunder, dass Platinen und Bauteile sich auf ihrem Weg durch diesen Backofen nicht in eine wabbelige Masse verwandeln. Heiß werden sie natürlich. So sehr sogar, dass sie nach der Bestückung mit Handschuhen auf einem Kühlgestell platziert werden müssen.

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Der M400 MxV machte seinerzeit den Anfang: Das ikonische Design des Momentum-Verstärkers wurde zur Schnittmaske für alle folgenden Modelle D’Agostinos.

Wenig später entdeckten wir eine weitere Parallele zu Wilson Audio: D’Agostino ist geradezu besessen von Verarbeitung, Design und dem Finish seiner Gehäuse. In klarer Abgrenzung zur technischen Haptik von Krell suchte er nach fantasievolleren Formen. Nach einigen Experimenten fand er zu eleganten Geräten mit abgerundeten Stirnseiten, in deren Zentrum eine beleuchtete Leistungsanzeige sitzt. Natürlich kennen Sie diese Maschinen: Sie zählen seit ihrer Geburt (den Anfang machte die Momentum-Serie) zu den meistfotografierten Objekten auf HiFi-Messen. Ich selbst kann nicht zählen, wie viele Bilder ich von den DDMAS-Bullaugen habe.

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Die Leistungesanzeigen einer Momentum Stereo-Endstufe.

Grenzenloser Klang trifft grenzenlose Haltbarkeit

Die Flanken der Relentless- und Momentum-Verstärker werden von massiven Kupfer-Kühlkörpern geschützt. Die erschreckend schweren Bauteile zu veredeln sei die reinste Hölle gewesen, wie uns Dan D‘Agostino erklärte. Anfangs habe er einfach beliebige Kupferplatten bestellt. Doch bei der kleinsten Berührung gab es oxidierte Fingerabdrücke auf dem Metall. Nach jahrelanger Suche habe er einen Veredler gefunden, der die Bauteile versiegelt, ohne die Kühlleistung zu reduzieren. Wir erinnern uns: Da die Verstärker geradezu aberwitzige Leistungsdaten besitzen, ist Kühlleistung bei D’Agostino ein entscheidender Faktor. Schließlich sollen die Maschinen an jedem Ort der Welt und zu jeder Jahreszeit funktionieren.

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Die Veredelung (oder besser: Versiegelung) der massigen Kupfer-Kühlkörper bereitete Dan D’Agostino längere Zeit Kopfschmerzen.

Kurz darauf machte uns der Hausherr auf eine kleine Gruppe von Angestellten aufmerksam, die wir bis dahin noch gar nicht bemerkt hatten. An einer Arbeitsstation saßen vier Mitarbeiter, die still und mit höchster Konzentration an Platinen herumlöteten. Dann und wann stand einer von ihnen auf und bediente sich an einem Gestell mit farbenfrohen Kabelrollen, schnitt einige Strippen zurecht und verschwand dann wieder an seinen Platz. „Hier passiert die eigentliche Magie“, kommentierte Dan die Szene. Die Mitarbeiter erledigen alle Vorbereitungen sowie Lötarbeiten, die mit der Maschine nicht möglich sind. Sie bereiten die Endmontage der Bauteile vor und überprüfen jede Verbindung. Auch hier ist DDMAS kompromissbefreit: Verstärker dieser (Preis-)Klasse müssen absolut wartungsfrei funktionieren.

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“Hier geschieht die Magie” – In ruhiger, fast beklemmend stiller Atmosphäre montieren, löten und prüfen diese vier Mitarbeiter alle Bauteile, Komponenten und Platinen der D’Agostino-Geräte.
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Wir durften es auch mal probieren: Vertriebschef Mansour Mamaghani gibt seiner Tochter Natalie ein paar Tipps. Es handelt sich übrigens um die Stromaufbereitung einer M400 MxV-Endstufe.
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Nach eingehender Prüfung wanderte das Bauteil in den Endverstärker. Deutlich kann man einige der acht Elkos erkennen.

Dan D’Agostinos “Bullauge”

Sorgen über die Haltbarkeit muss man sich auch bei den verschiedenen Ausführungen der ikonischen Leistungsanzeigen nicht machen. Ein Mitarbeiter demonstrierte uns, wie die Bullaugen der Relentless-Endstufen zusammengesetzt werden. Schritt für Schritt fügte er die Aluminiumteile ineinander. Von einem Zulieferer wurden sie derart präzise vorgefertigt, dass sie sich naht- und mühelos ineinanderfügen. Das Ergebnis wog gefühlte fünf Kilogramm und ließ sich kaum mehr auseinandernehmen. Als wir fragen, ob er den Vorgang für einige Fotos wiederholen könne, setzte er einfach eine weitere Anzeige zusammen.

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Die Teile der Relentless-Leistungsanzeige werden von einem Spezialisten zugeliefert. Sie greifen nahtlos ineinander.

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Zum Abschluss unserer Tour führte uns Dan D’Agostino schließlich noch in einen Bereich seiner Manufaktur, in dem wir einen Blick in das Innenleben des neuen Relentless-Vorverstärkers werfen konnten. Der dreiteilige Koloss besteht aus zwei separaten Mono-Vorverstärkern, die über eine zentrale Kontrolleinheit verbunden sind. Zum Zusammensetzen der kostbaren Bausteine holte sich D’Agostino Hilfe von zwei Mitarbeitern. Alleine scheint man die wuchtigen Segmente kaum heben zu können.

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Die beste Vorstufe der Welt? D’Agostino erklärte uns die Finessen seines diskreten Relentless-Pres.
Zu Gast bei Dan D'Agostino, Cave Creek
Die Segmente des Vorverstärkers sind über solche Vollmetall-Schnittstellen miteinander verbunden. Beachten Sie die angephasten Kanten: Nach dem groben Aufsetzen gleitet der darüber sitzende Vorverstärker-Kanal wie von selbst in die Kontakte.
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Die zugehörige Fernbedienung immitiert die Optik der Leistungsanzeigen. In der Biologie nennt man so etwas “Mimese”.

Quelle voraus

Die Marke wagt übrigens immer weitere Brückenschläge hin zur Quellenlage: Wie schon der Vollverstärker der Progression-Familie ist der exklusive Vorverstärker mit DAC uud einem optionalen Streaming-Board erhältlich. Auch einen Phono-Vorverstärker gibt es, der abgeleitet ist vom exzellenten Entzerrer der Momentum-Baureihe, den uns Dan kurz darauf vorstellte. Die „Phonostage“ dürfte zu den prallsten „Analog-Workstations“ am Markt zählen: Gleich vier Systeme lassen sich anschließen (2 x MM und 2 x MC), alle feinfühlig programmierbar.

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Einblicke in die “Phonostage” der Momento-Familie. Eigentlich sind es vier Entzerrer in einem Gehäuse.
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Das Netzteil liegt perfekt isoliert im Fuß des Entzerrers.

Abends hatten wir dann endlich Gelegenheit, Dan D’Agostinos Schöpfungen zu hören. Der Entwickler hatte uns abermals zum Essen in sein Haus gebeten, diesmal gab es Steak. In seinem Wohnzimmer betreibt er eine Relentless-Anlage an Wilson Audios Chronosonic XVX. DDMAS-Präsident Bill McKiegan, mit dem D’Agostino bereits bei Krell zusammengearbeitet hatte, führte uns durch die Demonstration. Das absolute Highlight war die Aufnahme eines Bläser-Ensembles – effektvoll mit abgrundtiefen Paukenschlägen untermalt. Als hätte das Wohnzimmer der D’Agostinos keine Wände, spielten die Bläser mit schier unbegreiflicher Breite und Tiefe. Die Anlage brachte feinste Nuancen deutlich zu Gehör und besaß bei aller Transparenz und Auflösung ein herrlich seidiges Timbre. Es handelte sich übrigens um einen Titel namens „Olympic Fanfare“ von den National Symphonic Winds (CenterStage). Eine Aufnahme aus der Feder von Dave Wilson.

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Hören in der Casa D’Agostino – Wilsons Chronosonic XVX funktioniert auch an der Wand, wie wir diesen Abend lernen konnten.

Atemberaubende Performance

Mehr noch als der vorzügliche Live-Mitschnitt begeisterte mich die Tatsache, dass die Anlage überhaupt funktionierte. Wenn man ehrlich ist: Die Kombination aus Relentless und Wilson Audios mächtiger XVX ist für den Raum eigentlich überdimensioniert, die Lautsprecher stehen direkt an der Wand. Dan D’Agostino gesteht, dass er selber erstaunt war, wie gut das Zimmer klingt. Sie hätten viele Positionen für die Boxen probiert, doch die waren entweder schlechter oder zerstörten jede Wohnlichkeit. Das Geheimnis habe sich gelüftet, als er den Raum für eine kleinere Renovierung mit einem Laser vermaß: Die kleine Finka ist (optisch nicht wahrnehmbar) krumm und schief gebaut. Es gibt praktisch keine parallelen Wände. Glück muss man haben …

Illustrierte Grüße aus der Wüste Arizonas
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Zu Gast bei Wilson Audio, Provo

Zu Besuch bei zwei amerikanischen HiFi-Legenden, Teil 1: Wilson Audio

Der Hamburger Audio Reference Vertrieb hatte uns im Dezember zu einem Treffen mit Daryl Wilson und Dan D’Agostino eingeladen. Der erste Teil unserer Reise durch den “Wilden Westen” der USA.

Am Anfang unseres Trips stand eine ziemlich verschlafene Journalistentruppe. Aus verschiedenen Richtungen kommend trafen sich alle Teilnehmer gegen 7 Uhr morgens in Amsterdam. Ein dicker Brummer der Delta Airlines bugsierte uns anschließend nach Salt Lake City von wo es nur noch eine kurze Fahrt ins südlich gelegene Provo war. Das “kleine Örtchen” geht auf Landkarten bisweilen neben dem bedeutsam größeren “State Capitol” Salt Lake City unter. Mit bescheidenen 670.000 Einwohnern in der Metropolregion ist Provo allerdings eine echte Hausnummer. Und mit einer Höhenlage von mittleren 1387 Metern im Dezember ein Garant für frostige Temperaturen.

Zu Gast bei ... Wilson Audio, Provo
Wirkt etwas verschlafen, ist aber eine richtige Großstadt: Provo in der Kaltwüste Utahs an einem Dienstag-Vormittag.
Zu Gast bei ... Wilson Audio, Provo
Berge gibt’s auch … und zwar nicht zu knapp!

Am kommenden Morgen folgte der erste offizielle Termin im Firmenkomplex von Wilson Audio (WA). Daryl Wilson, Sohn des 2018 verstorbenen Firmengründers Dave A. Wilson, ließ es sich nicht nehmen, die Besuchertruppe persönlich in Empfang zu nehmen und nach einer kurzen Erläuterung des Zeitplans durch die weitläufigen Werkshallen zu lotsen. Neben uns war übrigens auch Markenbotschafter Peter McGrath aus Florida angereist. Er wollte es sich nicht nehmen lassen, nach so langer Zeit endlich mal wieder Besucher in der Manufaktur zu begrüßen.

X-Material und Co.

Wir haben bereits mehrfach über die wohl bedeutendste amerikanische Lautsprecherschmiede berichtet und die Geschichte des Unternehmens aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Die wichtigsten Beiträge haben wir Ihnen unten verlinkt. Bekanntermaßen sind die Anfänge von Wilson Audio in 1974 zu verorten. Und das ironischerweise nicht mit einem Lautsprecher, sondern mit einem Plattenspieler. Spätestens seit der Geburt der WAMM in 1976 ist der Markenname fest mit dem Begriff “High-End” verknüpft: Dave Wilson war nicht nur kompromisslos bei der Verarbeitung seiner einzigartigen Kunstwerke, er zählte auch zu den ersten (und konsequentesten) Entwicklern, die sich Gedanken über Aspekte wie akustische Laufzeiten machten.

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X und V und K und Co.: Verkaufsleiter Trent Workman erläuterte uns die mechanischen Eigenschaften der unterschiedlichen Kunststein-Varianten.

Trotzdem konnte Daryl kaum 10 Minuten nach unserem Eintreffen (m)eine erste Bildunglücke schließen: Bislang war ich davon ausgegangen, dass es sich beim geheimnisumwitterten „Material“ der Wilson-Lautsprecher um eine spezifische Sorte Kunststein handelt. Doch damit lag ich daneben: Unter Pseudonymen wie K-, X- oder V-Material verarbeitet der Hersteller gleich mehrere Varianten, die sich merklich in Gewicht, Dichte und damit auch in ihren Eigenschaften und Resonanzverhalten unterscheiden. Verkaufsleiter Trent Workman illustrierte uns das an einigen Materialproben, die beim Dagegenschnippen merklich verschieden klangen.

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Exklusivität zeigt sich im Detail: Selbst die Träger der Stoffabdeckungen bestehen aus Kunststein, wie uns Trent Workman erklärte. Der Materialverlust bei der Herstellung dieser Bauteile ist geradezu absurd.

Kostbare Steine

Das eigentliche Geheimnis liege darin, die Materialien an den jeweils richtigen Stellen einzusetzen. So eignen sich die „weicheren“ X- und V-Varianten als Dämpfer und Schwingungsschlucker. Das extrem harte K-Material hingegen sei die erste Wahl für Innenversteifungen oder Bassgehäuse. Felsenfeste Regeln gebe es allerdings nicht, da sich das Verhalten der Platten mit ihrer Größe ändere und die Rezeptur eines Lautsprechers nicht so ohne Weiteres auf einen anderen übertragbar sei. Die jahrzehntelange Erfahrung erleichtere den Umgang mit den Werkstoffen; wann immer eine neue Kunststeinvariante auf den Markt komme, werde sie zumindest ausprobiert. Und eine Info am Rande, die ebenfalls neu für mich war: Selbst die Tragrahmen der mit Stoff bespannten Lautsprecherabdeckungen bestehen bei Wilson Audio aus dem kostbarem Kunststein.

Zu Gast bei ... Wilson Audio, Provo
Daryl Wilson mit einer der Kunststein-Platten. Hier erkennt man schon, dass es ein Träger für Mittel- und Hochtongehäuse wird.

In einem der zahllosen Gänge entdecken wir einen ganzen Stapel frisch angelieferter „Steinplatten“, die Daryl zum Anlass nahm, um uns die teils exklusiven Preise seiner Lautsprecher zu erklären. Schon die kleineren der massiven Platten kosten das Unternehmen über 500 Dollar im Einkauf. Selbst einfach aufgebaute Boxen wie die vergleichsweise winzige TuneTot benötigen sechs Stück davon. Trotz computergesteuerter Aufteilung des Werkstoffs sei der Verschnitt enorm. Und der Verarbeitungsaufwand ist es ebenfalls: Im weiteren Verlauf unseres Rundgangs machten wir Halt in der Fräs- und Montagehalle. Zwei riesige Maschinen sind hier unaufhörlich damit beschäftigt, den Kunststein in Form zu bringen. Ihre diamantgehärteten Fräsköpfe haben bei dem widerspenstigen Material eine Lebensdauer von maximal zwei Stunden. Danach können sie von einem Dienstleister geschärft werden und wandern nach abermals zwei Stunden Gebrauch endgültig in den Recycling-Eimer – einige Trommeln verbrauchter Frässchneider konnten wir direkt in der Halle begutachten.

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“Ich bin der Standard” – und das meint diese Alexia V wirklich ernst: In einem der Gänge stehen die Typenmuster verschiedener Lautsprecher-Großkaliber. Im Zweifel können die Mitarbeiter hier Maß nehmen und kontrollieren, ob alles mit der Vorgabe übereinstimmt.
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An eben jenen Typenmustern zeigte uns Daryl Wilson, wie sprichwörtlich “grob und ungeschliffen” eine WA-Box nach der reinen Montage noch aussieht. Immerhin, der überstehende Kleber ist bereits abgeschliffen.

Fräsen und Kleben

In unmittelbarer Nähe des Maschinenparks waren zwei Mitarbeiter damit beschäftigt, die zugeschnittenen Paneele in den Bass-Korpus einer Alexia V zu verwandeln. Die Lautsprecher werden vollständig verklebt. Genau an dieser Stelle wandelt sich der Herstellungsprozess einer Wilson Audio-Box übrigens von CNC-Präzisionsarbeit zum Manufakturprodukt: Penibel prüften die beiden Mitarbeiter das Ergebnis jeder einzelnen Verklebung, setzten hier und dort Markierungen für die kommenden Verarbeitungsschritte. Kaum hatten sie das Bassgehäuse fertiggestellt, signieren Sie das Bauteil an dafür vorgesehenen Positionen im Inneren. Jeder einzelne Produktionsschritt wird dokumentiert und am Lautsprecher vermerkt. Von der ersten Montage bis zur finalen Politur kommen einige Unterschriften zusammen …

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Geburt einer Legende: Jede Wilson Audio-Box fängt mal auf einem dieser CNC-Frästische an.
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Eine kunterbunte Auswahl von Werkzeugen erlaubt eine riesige Bandbreite an Arbeiten. Allen gemein ist jedoch eins …
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… nach zwei Stunden Arbeit …
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… geht’s ab in die Tonne. Mehrere hundert Dollar kostet jeder dieser diamantgehärteten Fräsaufsätze.

Den nächsten Halt machten wir in der Vorbereitung für die Lackiererei. In diesem speziellen Schleifraum werden die noch vergleichsweise groben Gehäuse in Form gebracht und geglättet. Ein ganzes Team von Mitarbeitern entfernt überstehende Kanten und Kleberreste. Da die Ungenauigkeiten sehr unterschiedlich sein können, steht ihnen dafür ein teils obskurer Park an Schleifmaschinen und Vorrichtungen zur Verfügung, mit denen sie die Rohkörper für den Farbauftrag vorbereiten.

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So sieht das Ergebnis aus. Die unterschiedlichen Tönungen der Werkstücke liegen an der alternativen “Materials”.
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Man sieht es auf dem Foto kaum, doch sind diese beiden Mitarbeiter fit wie Top-Sportler. Kunststein wiegt beinahe so viel wie natürliche Mineralien – und die Gehäuseplatten einer Alexia V sind verflixt groß …
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Hier ein Blick auf die mechanisierte “Power-Klebertube” der Wilsons …
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… und das noch ungeschliffene Ergebnis.

Bringt Farbe ins Spiel

Wilson Audio ist berüchtigt für seine herausragenden Finishes, und wir sehen nun, warum das so ist: Jedes Bauteil der Lautsprecher – die meisten Boxen bestehen ja aus mehreren Segmenten – wird grundiert, geschliffen, lackiert, abgeschliffen, abermals lackiert, abgeschliffen und so weiter. Am Ende kommen die Segmente zum Polieren, wo ihnen erneut in mehreren Schritten Hochglanz und Tiefe verliehen wird. Vor allem in den neueren Effektlack-Varianten stecken mehrere Wochen Arbeit, da die Farben zum Aushärten immer wieder für Tage – in manchen Fällen sogar für Wochen – ruhen müssen. Eine besondere Herausforderung sei es gewesen, den Gebäudekomplex so aufzubauen, dass die staubige Schleiferei und die Lackier-Separees direkt ineinandergreifen, sich gegenseitig aber nicht stören. Möglich macht’s ein eigener Anbau mit leistungsstarken Entlüftungsanlagen und einer klimatisierten Ruhezone, in der die Lacke in aller Ruhe aushärten können.

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Nach der Montage geht’s in die Schleifkammer. Hier werden Kleberreste entfernt und die Gehäuseform vollendet.
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Bei Lautsprechern dieser Klasse muss alles stimmen. Die Innenseiten werden genauso behandelt wie das Äußere der Lautsprecher.
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Schleifen, bis die Muster glatt sind wie ein Baby-Popo.
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Die Arbeit in der Schleiferei ist – gelinde gesagt – eine riesige Sauerei.

Direkt im Anschluss an diesen Bereich lernten wir die Endmontage kennen, in der wir zum ersten mal Chassis und Elektronik entdecken konnten. Ein halbes Dutzend Mitarbeiter war damit beschäftigt, Kabel anzufertigen. Wilson Audio produziert die gesamte Innenverkabelung selbst. Nur so sei gewährleistet, dass alle Verbindungen die geforderte Qualität erreichen. Gleiches gilt für die Bauteile der aufwändigen (und bisweilen riesigen) Frequenzweichen. Um auch hier unabhängiger von der Selektion und Qualität der Zulieferer zu werden, legte sich die Firma jüngst eine eigene Kondensatorproduktion zu. Die Herstellung geschieht in einigen abenteuerlich kompliziert wirkenden Maschinen. Anschließend werden die gewickelten Spulen mit verschiedenen Glasuren versiegelt und schwingungsgedämmt.

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Dann geht’s in die Lackiererei. Für diesen Anblick entschuldigte sich Daryl Wilson: Die Schutzfolien wurden seit drei Tagen nicht gewechselt.
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Die erste dicke Lackschicht wird in Handarbeit fast vollständig von den Gehäusen abgetragen. Sie dient nur dazu, letzte Ungereimtheiten zu glätten.
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Erst nach einer neuerlichen Grundierung (natürlich mit anschließendem Schliff) kommt Farbe ins Spiel. In diesem Fall ein sattes Rot.
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Die Lacke müssen tagelang aushärten – bei Wilson Audio hält man nicht viel von der künstlichen Beschleunigung des Vorgangs. Danach …
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… richtig geraten: Wird wieder geschliffen, poliert und nachlackiert.
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Abschlusskontrolle: Können Sie hier einen Fehler entdecken? Wir nicht. Die geschulten Blicke der WA-Mitarbeiter allerdings schon. Für dieses Gehäuse geht es wieder (fast) von vorn los.

Entwicklung im Haus

Zum Schluss unseres Rundgangs machten wir noch einen kleinen Ausflug in die Entwicklungsabteilung. In einer kleinen “Höllenkammer” erlebten wir, mit welchem Aufwand Wilson Audio seinen Chassis auf den Zahn fühlt. Einige Basstreiber verrichteten Dauer-Belastungstests, andere wurden gerade für diese Prozedur vorbereitet. Zu meiner Überraschung erspähte ich hier auch einige Treiber-Varianten, die Wilson Audio in seinen Lautsprechern (noch?) nicht verwendet. Offenkundig wird alles mal ausprobiert. Ein besonders putziges Detail lernten wir nur wenige Zimmer weiter kennen: WA besitzt einige 3D-Drucker, die fürs “Prototyping” eingesetzt werden. Überall in der Entwicklung stehen winzige bis mittelgroße Lautsprecherstudien herum: Modelle der Sasha DAW, kleine Alexias, filigrane Versionen der XVX und so weiter.

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Spannende Einblicke in die Kondensator-Produktion: Wilson Audio wollte einerseits unabhängiger sein von Zulieferern und verlangte außerdem Zugriff auf Bauteile einzigartiger Güte. Die Kondensatoren werden nach dem Wickeln aufwändig vergossen und dadurch weit über Industriestandard “beruhigt”.
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Und mit dieser undurchschaubaren Maschine wird gewickelt. Entdecken Sie das Metallband, aus dem der Kondensator besteht?
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Niedlich: Miniaturen der Wilson Audio-Lautsprecher
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Und Treiber, die man so an keiner Wilson-Box findet. Die R&D-Abteilung des Herstellers probiert alles aus.
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Witze, die nur Audio-Entwickler verstehen, dürfen natürlich auch nicht fehlen.
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Während unseres Rundgangs konnte der deutsche Vertriebsleiter Mansour Mamaghani (rechts) Daryl Wilson auf eine Schwachstelle der soliden Holzverpackungen hinweisen. Lassen Sie sich von dessen Blick nicht täuschen: ein wirklich bedrohliches Problem war es nicht. Er gelobte trotzdem Besserung.

Bei Cola, Wasser und Salat hatten wir anschließend Gelegenheit für etwas Smalltalk. Daryl berichtete uns von den Herausforderungen der Corona-Zeit, die sein Unternehmen zufriedenstellend gemeistert habe. Im Gegensatz zu vielen anderen Firmen in der näheren Umgebung musste Wilson Audio keine Mitarbeiter entlassen. Vor allem die eigene Bauteilproduktion habe sich in dieser Zeit bewährt, da sie die Abhängigkeit von Lieferketten verringerte.

Weit größere Kopfschmerzen bereite ihm die mittelfristige Zukunft: Sein Vater habe ihm ein gesundes Unternehmen überlassen, das mit beiden Beinen fest in der HiFi-Branche verankert ist. Er selbst (Daryl ist bereits seit über zwanzig Jahren an allen Entwicklungen beteiligt) habe die traditionellen Baureihen gut im Griff. Vor allem das nahende Jubiläum stimme ihn allerdings nachdenklich – in 2024 wird WA 50 Jahre alt. Es sei eine riesige Herausforderung, Wilson Audio auch für die kommenden Jahrzehnte fit zu machen. Und der HiFi-Markt befinde sich gerade einen tiefgreifenden Wandel, der die Planung zukünftiger Produkte beträchtlich erschwere …

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Daryl Wilson im verspieltesten Geschäftsführer-Büro, das wir je gesehen haben. Das Buch vor ihm ist das Laptop.
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Es gibt zahllose Flugzeugmodelle …
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… und gehört wird aktuell mit Nagra.

Daryl Wilson präsentiert uns die WAMM

Der Rest des Tages stand dann allerdings wieder ganz in der Tradition der Firma. Daryl Wilson lud uns ins Haus seiner Eltern ein, wo wir seine Mutter Sheryl Wilson trafen. Nach wie vor ist das Wohnzimmer der Wilsons der beste Ort, um die gewaltige WAMM Master Chronosonic zu erleben. Immerhin wurde der Koloss in diesen vier Wänden entwickelt. In den kommenden Stunden gaben uns die Boxen mit ihren beiden Subwoofern einen Eindruck von echten Urgewalten. Peter McGrath demonstrierte uns einige seiner eigenen Aufnahmen, die eine herrliche Live-Atmosphäre transportierten und die schier grenzenlose Bühnenabbildung der WAMM zur Geltung brachten. Anschließend verriet uns Daryl, dass der wohnliche Raum nach den Vorgaben eines Tonstudios konstruiert wurde. Obwohl das Zimmer geradlinig wirkt, gebe es keine parallelen Wände. In der Decke sind unsichtbare Absorber verbaut.

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Nur so zum Größenvergleich: Daryl Wilson vor der WAMM, der ersten Box des Unternehmens von 1976.
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Und hier steht er neben der WAMM Master Chronosonic, der neusten Version des Top-Modells.
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Am Ende gab’s Gelegenheit für ein Gruppenfoto. Von Links: Daryl Wilson, Sheryl Wilson sowie Natalie Mamaghani und Mansour Mamaghani vom deutschen WA-Vertrieb Audio Reference.

Am nächsten Morgen ging die Reise weiter zu unserem nächsten Stopp. Was wir bei Dan D’Agostino erlebten ist aber eine eigene Geschichte …

Die große Kunststein-Bildergalerie
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Wilson Audio-Storys bei FIDELITY Online

FIDELITY zu Gast bei … Wilson Audio

Wilson Audio Specialties – Die WAMM-Story

Mit Wilson Audio in Wien

Das Wilson Audio Kunstbuch – Eine Hommage

Tests von Wilson Audio-Lautsprechern bei FIDELITY Online

TuneTot

Sasha DAW

Yvette

Links

www.audio-reference.de

www.wilsonaudio.com

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Aqua Acoustic Quality Formula xHD DAC

Aqua und die “Ladder to heaven”

Haben Bits Gefühle? Hört man Musik aus dem Top-Wandler von Aqua (Acoustic Quality), möchte man glatt darauf schwören.

Fotografie: Hersteller

Das Jahr 2010 war nicht nur für Aqua der perfekte Moment, um eine Manufaktur für aufwendige D/A-Wandler in Multibit-Technik zu gründen. Oder etwa nicht? Vier Jahre zuvor wurde Spotify gegründet. Vier Jahre später legte Tidal die Qualitäts-Messlatte in auch für Audiophile ernstzunehmende Höhen. Multibit-Wandler, ebenfalls bekannt unter den Begriffen R2R- oder Ladder-DAC, machten zunehmend Furore, das Verfahren galt vielen als dem Delta-Sigma- bzw. 1-Bit-Prinzip klanglich überlegen. Cristian Anelli hatte also genau den richtigen Riecher, als er in Mailand das Unternehmen Acoustic Quality, kurz Aqua, startete.

Neun Jahre später listet die Aqua-Homepage vier Produkte auf: ein CD-Laufwerk und drei DACs. Die technischen Merkmale aller Geräte sind eindrucksvoll, als Erstes fallen aber zwei Dinge auf: der zurückhaltende optische Auftritt und die dem Werterhalt verpflichtete Update-Politik. DACs haben die Obsoleszenz quasi eingebaut, weshalb Aquas Update-Optionen für Software und Hardware großen Applaus verdienen. Gleichzeitig versprechen die schlichten nextelgrauen Alublechgehäuse mit keinen Millimeter zu dicken Aluminiumfronten maximale Konzentration aller Entwicklungsmittel auf den klangrelevanten Inhalt.

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Ein R, zwei R … R2R und Ladder

Multibit also. Beziehungsweise R2R oder Ladder. Alle diese Begriffe beschreiben dasselbe Grundprinzip. Das Digitalsignal wird in ein Netzwerk von Widerständen eingespeist, dessen Topologie, mit etwas gutem Willen betrachtet, einer Leiter (englisch: ladder) ähnelt. Jedes Bit steuert über die individuelle Ansprache zweier Widerstandswerte – ein einfacher („R“) und ein doppelter („2R“) – seinen Teil zur Bildung einer analogen Signalspannung bei.

Aqua Acoustic Quality Formula xHD DAC
Aqua Acoustic Quality Formula xHD DAC
Aqua Acoustic Quality Formula xHD DAC

Die Eleganz eines solchen Wandlers besteht im prinzipiell simplen Aufbau und der einfachen Skalierbarkeit. Ein R2R-Netzwerk kann zwar in einem Chip stecken, es lässt sich aber genauso gut aus Einzelwiderständen zusammenlöten. Durch schlichte Anpassung der „Leiterlänge“ sind 24 oder sogar 32 Bit Auflösung kein Problem. R2R-DACs ohne Oversampling und nachgeschaltete Digitalfilter wird außerdem eine besondere Musikalität nachgesagt, da dort, anders als bei Delta-Sigma-DACs, keine Filteralgorithmen ihre unvermeidbaren akustischen Spuren hinterlassen. Heißt es. Ein meiner Meinung nach allzu pauschales Urteil, da es den Anteil der komplexen digital-analogen Peripherie am Gesamtergebnis unterschlägt.

Der derzeitige Top-DAC von Aqua hört auf den Namen „Formula xHD“. Dass die hauseigene Aufrüst-Politik funktioniert, beweist das Kürzel „xHD“, das ein 2017 erfolgtes Update des Wandlers signalisiert. Es ermöglicht nun das Abspielen von PCM-Dateien bis 768 kHz Samplingfrequenz und des DSD-Formats DSD256 (Quad DSD). Neben dem dafür nötigen Platinentausch umfasst das Update auch neue Firmware für den Steuerchip des R2R-Widerstandsnetzwerks, die eine Klangverbesserung mit sich bringen soll.

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Geheimzutat “Optologic”

Der Formula xHD trägt einen weiteren Beinamen: „Optologic DAC“. Das schöne Kunstwort „Optologic“ bezeichnet eine hauseigene Interpretation der Ladder-DAC-Technik, die mit dem Topmodell Formula eingeführt wurde und mittlerweile auch als Upgrade für den darunter positionierten Wandler La Scala zur Verfügung steht. Im Formula stecken vier Bänke mit Widerständen für 24 Bit Auflösung (pro Bank).

Die Steuerung erfolgt durch eigens programmierte Software, die in einem FPGA-Chip abgelegt ist. Aquas Kniff bei der Realisierung des Ganzen liegt in der galvanischen Trennung von FPGA mitsamt der ganzen digitalen Peripherie, inklusive taktgebendem Quartz, und den als schon der analogen Welt zugehörig verstandenen Widerständen. Auf die Weise soll die elektrische Masse frei von jeglichen Störungen gehalten und eine perfekte Symmetrie der Wandlersektion erreicht werden. Das Ziel lautet: bestmögliche Klangfarbentreue und Natürlichkeit. Selbstverständlich sind die Netzteile für den digitalen und den analogen Part getrennt und wurde bei der Wahl der Bauteile auf klangliche Qualität ebenso geachtet wie auf langfristige Stabilität und Zuverlässigkeit. Der Signalweg ist direktgekoppelt und frei von Kondensatoren.

Gute Konnektivität

Der Aqua Formula xHD bietet Ein- und Ausgänge nach sämtlichen gängigen Standards. Eine Besonderheit ist ein digitaler Eingang ausschließlich für den Anschluss des hauseigenen CD-Laufwerks La Diva. Diese „AQlink PRO“ getaufte Schnittstelle kommuniziert per I2S-Protokoll, unbestritten der direkteste und am wenigsten mit Jitter belastete Weg für das digitale Musiksignal. Daneben kann einer der sechs vorhandenen Digitaleingänge nach Kundenwunsch bestückt werden, etwa mit einer optischen Schnittstelle, die unter den serienmäßig vorhandenen Inputs nicht zu finden ist.

In Sachen Ausstattung und Bedienung bietet der italienische Nobel-DAC – nun ja, mehr als nichts. Der Phasenumschalter ist definitiv nützlich, der Mute-Knopf nett, sofern keiner am Verstärker vorhanden ist (was eigentlich sein sollte). Acht dezent glimmende LEDs signalisieren die empfangbaren PCM-Samplefrequenzen von 44,1 bis 384 kH, was bei Eintreffen von 768 kHz passiert, konnte ich nicht prüfen. Die Eingänge werden mit hochwertigen Kippschaltern angewählt und könnten gerne mit Klartext beschriftet sein – die vorhandenen römischen Ziffern sehen vor allem schick aus. Eine Fernbedienung ist optional erhältlich.

Analoger Charakter

Was kann man von einem D/A-Wandlers dieses Kalibers erwarten? Was muss er liefern, um seinen beträchtlichen Preis zu rechtfertigen? Aqua verfolgt die Vision eines „analogen Klangs“. Konkreter: Eine Klangqualität ohne Kompressionseffekte ist das Ziel, vergleichbar mit der von Studio-Tonbandgeräten.
Der Moment, an dem mich der Formula xHD dann „hatte“, war tatsächlich ein sehr analoger, sprich: den Emotionen während eines Livekonzerts ähnelnder.

Ich hörte die aus Livemitschnitten zusammengestellte CD Eine Nacht in Berlin von Max Raabe und dem Palastorchester. Sänger und Ensemble sind hier eins, sie atmen gemeinsam und schütteln die Pointen lässig aus den Frackärmeln. Ich liebe diese Platte selbst über das Tivoli-Tischradio. Aber der Formula-DAC macht hier eine neue Dimension zugänglich: das kaum wahrnehmbare, aber eben wegen dieser Subtilität ungeheuer packende Crescendo der Musiker hin zu einem wichtigen Wort, einer die Stimmung verändernden Harmonie. Man kann es kaum beschreiben, aber da ist plötzlich eine nie geahnte Spannung in der Luft, eine Sehnsucht in Max Raabes Stimme, die direkt ans Herz geht. Und der Aqua-Wandler hat’s aus den 16 CD-Bit herausdestilliert. Umwerfend.

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Aqua Acoustic Quality Formula xHD DAC

Ganzheitlicher Charakter

Der Formula xHD geht ungemein ganzheitlich zu Werke. Die Frequenzbänder abzuklappern, um für jedes einzeln ein Gütesiegel auszustellen, erscheint da regelrecht respektlos. Das technische Pflichtenheft für Dynamik, Bassgewalt und Detailflut hakt er mit einem Schulterzucken ab. Lieber lenkt er immer wieder die Aufmerksamkeit auf Dinge wie die Plastizität und Präsenz einer Gesangsstimme oder die vollkommenste akustische Nachbildung der Szene „eine Spur zu hart intonierter Konzertflügel im nicht vollkommen von der Außenwelt isolierten Aufnahmeraum“, die man sich vorstellen kann – IMAX 3D für die Ohren.

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Die betörende Natürlichkeit ist sicher das, was am nachhaltigsten in meinem akustischen Langzeitgedächtnis resonieren wird, lange nachdem das Testgerät meinen Hörraum verlassen hat. So hat mich der Aqua Formula xHD viel gelehrt. Und diese Erfahrung wird Folgen haben. Im Hause Acoustic Quality gibt es ja auch erschwinglichere Erzeugnisse. Ich will das Masterbandgefühl zurück!

Info

Aqua Acoustic Quality Formula xHD DAC
Funktionsprinzip: vollsymmetrischer, modular aufgebauter D/A-Wandler nach R2R-Prinzip
Eingänge digital: RJ45 AQlink (I2S), BNC (S/PDIF) 75 Ω, RCA (S/PDIF) 75 Ω, AES/EBU symmetrisch 110 Ω, USB
Eingänge digital optional: RCA coax (S/PDIF) 75 Ω, AES/EBU symmetrisch 110 Ω, ST optisch, Toslink optisch
Ausgänge analog: 1 x Line-Out (XLR), 1 x Line-Out (Cinch)
Digitalformate: PCM 44,1 kHz bis 768 kHz, max. 24 bit, DSD64, DSD256
Besonderheiten: modularer Aufbau für Update-Fähigkeit, ein Digitaleingang frei bestückbar, optionale IR-Fernbedienung
Ausführung: Aluminium silber gebürstet, Gehäuse Nextel grau
Abmessungen (B/H/T): 45/10/37 cm
Gewicht: 9 kg
Garantiezeit: 5 Jahre
Preis: 13 670 €

Kontakt

Audio Offensive
Münchner Str. 5, 14612 Falkensee
Telefon 03322-21 31 655
www.audio-offensive.de

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Hifi History: The Classic, Tube-tastic Audio Research SP-3A Preamplifier

This week Tom Martin discusses Audio Research’s SP-3a, his pilgrimage to Transcendental Audio, and the legacy the SP-3A left in its wake as it pioneered and pushed the hi-fi boundary.

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Zu Gast bei … Aavik, Ansuz und Børresen

Weil wir es können …

Zu Besuch bei Børresen, Aavik und Ansuz: Nach langem Warten fand sich endlich die Gelegenheit, einen Blick hinter die erweiterten Kulissen der Audio Group Denmark zu werfen. Lassen Sie uns über Resonanzen und Materialien sprechen.

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Die drei Marken Børresen, Aavik und Ansuz sind im Süden der dänischen Stadt Aalborg ansässig.

Eifrige Leser werden sich wundern: Vor knapp drei Jahren haben wir bereits einen ausführlichen Bericht aus den heiligen Hallen der Schwestermarken Børresen, Aavik und Ansuz veröffentlicht. Doch keine Sorge, die Wiederholungen und Redundanzen halten sich in Grenzen. Was wir bei unserem neuerlichen Besuch entdeckten, war ein Unternehmen im Umbruch. Sowohl die inneren Strukturen der Audio Group Denmark (AGD) wie auch ihre Produktionstiefe und die Entwicklungsziele werden aktuell gehörig umgekrempelt und erweitert.

Michael Børresen und das liebe Material …

Fangen wir am besten ganz vorn an und sprechen über den Rahmen beziehungsweise über jene Aspekte, die das dänische Unternehmen so einzigartig machen. Hinter den Produkten aller drei Marken steht der Name des Mitgründers und Chefentwicklers Michael Børresen. Der umtriebige Forscher wird nicht müde, immer neue Konzepte für seine Lautsprecher, Elektroniken und Zubehör-Artikel zu ersinnen. Neben pfiffigen Schaltungen wie den spiraligen Tesla-Wicklungen für mehr Informationen profitiert das Unternehmen von Børresens Kenntnis über Materialien und Resonanzen. Beim Test des Netzverteilers Mainz8 A2 hatten wir bereits die These aufgestellt, Børresen “komponiere” seine Komponenten regelrecht, indem er die Resonanzen ausgewählter Materialien zielstrebig zusammenfügt.

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Materialien in unterschiedlichsten Kombinationen – nichts illustriert die Kernkompetenz des Unternehmens besser als das Zubehör von Ansuz (hier eine Auswahl von “Darkz” Gerätefüßen und “Sortz” Noise-Filtern).

Dieser Eindruck bestätigte sich bei unserem jüngsten Besuch. Wir erhielten einen Einblick, wie sich unterschiedliche Materialien in der Praxis auswirken können: Im großen Hörraum des Firmensitzes (einer von mittlerweile vier) drückte uns Mitinhaber und Verkaufsleiter Lars Kristensen einige Metallstangen in die Hand. „Klopft mal dagegen“, forderte er uns auf. Nicht nur Gewicht und Haptik, sondern auch der “Sound” der Stäbe unterschieden sich merklich. Mal tönte ihr “Pling” hell und crisp, dann gedämpft und beinahe holzig warm. Auf dem Vollverstärker der vorführbereiten Kette (dazu später mehr) standen zwei kleine Sockel mit Aussparungen, in die Kristensen die Stäbe nacheinander legte.

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Ein Zirkon tut, was ein Zirkon tun muss … gegebenenfalls auch auf dem Rücken einer Aavik-Flaggschiffs

Musikalische Atome

Wir lauschten einer Auswahl ruhiger Songs, die nahezu ausnahmslos aus Stimmen in Gitarrenbegleitung bestanden – eine Selektion hervorragend produzierter Singer/Songwriter-Kost. Als Kristensen den ersten Stab auf den Verstärker legte, tönte die tadellos aufspielende Kette augenblicklich um eine spürbare Note präsenter, gelöster und räumlich definierter. Der zweite Stab verstärkte diesen Eindruck um eine subtile, wenngleich unüberhörbare Nuance. Beim dritten Material glaubten wir für einen Augenblick, unsere Ohren spielten uns einen Streich: Diesmal wirkte die Wiedergabe um so viel plastischer, filigraner und nahbarer, als hätte Kristensen – ich entschuldige mich vorab für die strapazierte Metapher – einen Vorhang zur Seite gezogen.

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Kompaktes Schwergewicht: Im großen Hörraum der Manufaktur konnten wir die exklusive Børresen M1 hören.

Bei den ersten Stäbchen handelte es sich um Titan unterschiedlicher Verarbeitungsstufen. Im Jargon des Herstellers werden die Varianten T2 und T2s genannt, beide Stangen sind als “Rezonator” im Ansuz-Portfolio erhältlich. Material Nummer drei bestand aus Zirkonium, einem vergleichsweise leichten “Übergangsmetall”, das Sie als Element Nummer 40 im Periodensystem finden. Bislang kommt das Material in der kompakten Børresen M1, beim Aavik I-880 und bei den limitierten Gerätefüßen Darkz Z2s („Z“ für Zirkonium) von Ansuz zum Einsatz. Bei Letzteren ist es mit dämpfenden Kugeln aus Wolfram kombiniert. Wie Kristensen uns verriet, werden wir in Zukunft aber noch mehr von Zirkonium sehen und hören …

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Mittlerweile nimmt der dänische Hersteller einen umfassenden Komplex aus mehreren zusammenhängenden Gewerbebauten ein – bei unserem letzten Besuch residierte Børresen noch in Flachbau links im Bild.

Mehr als verdoppelt

Es folgte eine ausgedehnte Runde durchs Firmengebäude. Vor drei Jahren war die schnell erledigt: Neben einem Büro gab es genau einen Fertigungsraum sowie ein Mess- und Entwicklungslabor. Hinzu kamen ein winziges Lager zum Verpacken und Versenden sowie zwei kleinere Hörräume. Schon damals steckten uns die Dänen, dass sie auch den übrigen Teil des Gewerbebaus übernommen hätten. Der Ausbau dauere aber noch eine Weile. Vermutlich liefen schon damals Verhandlungen mit Vækst-Invest. Der Investor stieg im April vergangenen Jahres bei allen drei Marken ein und formte das neue Unternehmen Audio Group Denmark (Link zum Artikel …).

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Wicklung nach Maß: Bis hin zur Verkabelung fertigt die Audio Group Denmark immer mehr Bestandteile der Geräte, Lautsprecher und Zubehör-Artikel direkt im Haus.

Kristensen führte uns immer tiefer ins erweiterte Gebäude. Das Labyrinth aus Türen und Fluren ist für Besucher ziemlich verwirrend und lässt alles noch größer scheinen, als es ohnehin ist: Die Grundfläche hat sich mehr als verdoppelt und wir sehen unter anderem eine neue Aufreihung von Büros, in denen Marketing, Vertrieb sowie Produktdesigner untergebracht sind. Zu den “neuen Mitarbeitern” zählt übrigens auch Flemming Rasmussen, den wir leider nicht persönlich antreffen.

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In minutiöser Handarbeit wickeln mehrere Mitarbeiter unaufhaltsam kleine Tesla-Spulen. In manchen Komponenten kommen die gleich hundertfach zum Einsatz.

Der einstige Gryphon-Chef nimmt die Rolle eines “Designberaters” ein und konnte bereits einen Fingerprint bei Aavik hinterlassen: Nur wenige Schritte von seinem Büro entfernt warten in der neuen Montagehalle etliche Aavik I-880 Vollverstärker auf ihre Vollendung. Das Flaggschiff der Audio Group Denmark setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe. Sein wuchtiger, mit 60 Zentimetern deutlich überbreiter Korpus besitzt riesige Kühlkörper, die tatsächlich entfernt an Gryphon erinnern.

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Mehrere Aavik I-880 warteten bei unserem Besuch auf ihre Fertigstellung. Eine kleine Verzögerung bei der Lieferung von Einzelteilen ermöglichte uns den Einblick ins Innere der faszinierenden Verstärker.

Damit enden die Gemeinsamkeiten auch schon. Das Schaltungsdesign im Inneren stammt vollständig aus der Feder von Michael Børresen. Der hat seine jüngste Kreation kompromisslos auf Musikalität, Durchsichtigkeit und Detailversessenheit gezüchtet. Davon konnten wir uns vorher bereits überzeugen, denn der Verstärker, auf dessen Gehäuse wir die Materialproben platziert hatten, war ebenfalls ein I-880.

Das neue Verstärker-Flaggschiff

Alle Features und Informationen zum neuen Flaggschiff der Dänen finden Sie in diesem Artikel. Mehr noch als die reine Leistungsshow betörte uns in der Produktion allerdings die Aufgeräumtheit und Finesse, die Aavik nicht nur in seine Gehäuseverarbeitung steckt. Im inneren wirkt der Bolide wie ein Statement für sauberes Ingenieurshandwerk: Dank getrennter Platinen und Funktionsgruppen kann man die Signalwege klar nachvollziehen. Als Verbinder zwischen den Sektionen dienen nicht etwa Flachkabel, sondern (für eine Innenverkabelung) erstaunlich kräftige Strippen, die allesamt mit vergoldeten Schraubverschlüssen ausgestattet werden und fest auf ihren Platinen verankert werden.

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Gleicher Amp, anderer Winkel: Der Aavik I-880 aus der Feder von Michael Børresen und Flemming Rasmussen.

Das Gehäuse selbst besteht aus einer dicken Kupferwanne, im Inneren entdecken wir unzählige der handgedrehten kleinen Tesla-Spulen, die die Audio Group in nahezu allen Produkten verbaut. Mehr über den Sinn dieser kleinen Spiralen erfahren Sie in der oben verlinkten Reportage von 2020. Ausgeliefert wird der Verstärker Koloss übrigens – Sie ahnen es vielleicht – mit einem Satz Zirkonium-Darkz.

Gesteigerte Fertigungstiefe

Direkt hinter den Rollwagen mit den 880ern gelangen wir in einen vergleichsweise rohen Teil des Gebäudes. Hier finden tendenziell „gröbere“ Arbeitsschritte wie das Polieren der Lautsprechergehäuse statt. Auf einem großen Tisch entdecken wir eine Sammlung außergewöhnlicher, wie organische „Exoskelette“ wirkende Treiber-Bauteile, die gerade mit ihren Körben verheiratet werden. Bei der filigranen Struktur handele es sich ebenfalls um Zirkonium, das in einem mehrtägigen Prozess via 3D-Drucker in Form gebracht werde. Die so veredelten Treiber kommen in den ultimativen Top-Boxen des Børresen-Sortiments (M1) zum Einsatz, erklärt uns Kristensen. Wie man auf etwas derart Abgedrehtes komme, möchten wir wissen. „Weil wir es können“, lautet die Antwort … und damit ist eigentlich alles gesagt.

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Mit Mustern (im Bild oben) werden individuelle Sandformen erstellt in denen die Audio Group Teile des Antriebs für Børresen Lautsprecher gießt.
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Und das ist der zugehörige “Backofen”. Die eisenfreien Antriebsteile werden anschließend Stück für Stück auf einer Drehbank veredelt. Dieser Grad an Einzelfertigung und Handarbeit dürfte im Lautsprecherbau einzigartig sein.

In den Räumen, die von der großen Werkshalle abzweigen, haben die Dänen neue Fertigungsmöglichkeiten etabliert. Raum Nummer Eins ist ein entscheidender Teil der Treiberproduktion: In der kleinen Gießerei stellen die Dänen nahezu alle Teile her, die sie zum Einfassen und Montieren ihrer superstarken, eisenfreien Neodym-Magneten benötigen. Lediglich die Magneten selbst werden zugeliefert. Wir dürfen einige davon in die Hand nehmen und gegen eines der Metallregale des angrenzenden Lagers „flitschen“. Eine echte Mutprobe, wie sich herausstellt – die starken Antriebe haben eine derartige Wucht, dass man sein gesamtes Körpergewicht benötigt, um sie wieder loszukriegen.

Eigene Membranen

In einem weiteren Raum werden die Lautsprechermembranen hergestellt: Zwei Carbonfolien, beidseitig auf eine Wabenstruktur aufgebracht und anschließend unter hohem Druck verbacken. Das Ergebnis sind steinharte, zugleich aber federleichte Scheiben, die schon beim Dagegenschnippen wunderbar organisch tönen. Aus welchem Material das sechseckige Waben-Layer besteht, erfahren wir hingegen nicht. Einige ihrer Geheimnisse wollen die Dänen für sich behalten.

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Körbe aus Zirkonium – exklusiv für die Børresen M1. Der “Druck” im 3D-Printer dauert Tage.

Schließlich kommen wir ins kleinste der Separees: In der Kammer steht eine Art Kühlschrank, in dem die Kryogenbehandlung verschiedener Bauteile erfolgt. Namentlich ausgewiesen ist das nur bei den „Cryo“-Varianten der Børresen-Lautsprecher, deren Treiber kältebehandelt sind. Es werden aber auch verschiedene Teile der Frequenzweichen sowie Komponenten der Aavik-Elektroniken tiefgefroren, wie wir erfahren. Aber auch hier hält sich Kristensen aus gutem Grund mit den Einzelheiten zurück.

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Cool bleiben: In dieser Höllenmaschine werden Børresen-Treiber und andere Bauteile in einem komplexen mehrtägigen Prozess kältebehandelt.

Bar? Na klar!

Nach einem kurzen Zwischenstopp im hauseigenen Irish-Pub sitzen wir wieder im großen Hörraum und können uns einen weiteren Eindruck von den Fähigkeiten der Børresen M1 verschaffen. Die Kompakte wurde Mitte des Jahres vorgestellt und vereint so ziemlich alle Konzepte und Kniffe, die wir im Laufe unseres Rundgangs kennengelernt haben. Viele der Fertigungsschritte wurden eigens für die M1 ins Haus geholt – wenngleich sie nicht exklusiv für sie genutzt werden. Die kostbare Box spielt am I-880 geradezu verboten musikalisch und zeichnet eine extrem plastische Bühne in den Hörraum. Was uns am meisten betört, ist jedoch ihre enorme Bandbreite: Mit geschlossenen Augen würde man nie im Leben auf einen derart kompakten Lautsprecher kommen.

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Besuch in der hauseigenen Bar. Ausprobieren konnten wir sie (leider) nicht: Im normalen Tagesablauf dient der liebevoll ausgestattete Raum für Konferenzen und Besprechungen.

Zu unserer Verblüffung gilt der neuerliche Hördurchlauf aber nicht den exklusiven Boliden der Dänen. Kurz nachdem wir I-880 und M1 „zum Einnorden“ gelauscht haben, bringen Kristensen und das Aavik-Entwicklerteam einen ziemlich gebastelt wirkenden kleinen Lautsprecher in Position. Einer der Audio-Ingenieure platziert derweil ein Holzbrett mit verschiedenen Baugruppen und dem improvisierten „Dot-Matrix-Display“ der 180er-, 280er- und 580er-Baureihe in Position. „Unser erster Receiver“, erklärt uns der Verkaufsleiter. Das Gerät soll alles in einem vereinen: Streamer, DAC, Vorverstärker sowie Endstufen. Die kompakten Boxen mit ihrer aufgesetzten Holzfront sind Prototypen, die das untere Ende der bereits angekündigten X-Serie darstellen.

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Im Hörraum konnten wir viele Gedanken und Ideen der Dänen probehören – da es sich ausnahmslos um Prototypen im frühen Stadium handelte, können wir sie leider nicht zeigen.

Ab nach unten

Als Kristensen die Play-Taste drückt sind wir erstaunt. Das Prototypen-Ensemble legt eine ähnliche Spielfreude an den Tag wie die zuvor gehörten Top-Modelle. Die Bandbreite der Lautsprecher könnte freilich schon eher den Einsatz eines Subwoofers rechtfertigen. Auch die Elektronik dürfte den direkten Vergleich mit ihren größeren Geschwistern verlieren. Und doch erkennen wir, dass es sich um Ableitungen handelt, die den Charme und Charakter ihrer Vorbilder transportieren.

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Noch ein Blick auf den Zirkonium-“Rezonator”, der so leider (noch?) nicht im Ansuz-Sortiment geführt wird.

Damit sind wir mitten in einem Gespräch über die “things to come“. Die neuen Modelle – Elektronik wie Lautsprecher – sollen im bezahlbaren Rahmen liegen. „Um die 5000 Euro für den Receiver und wahrscheinlich weniger für die Boxen“, wie uns Kristensen verrät. Da es sich um Prototypen handele, denen noch eine Menge Logos und Zertifikate fehlen, und weil die Rohstoffsituation nach wie vor angespannt sei, könne man die Preise freilich noch nicht festzurren. Die endgültigen Antworten sollen auf der kommenden HIGH END in München folgen, wo bereits Vorführkapazitäten für die “Günstigen” gebucht seien.

Verdoppelte Kapazität

Natürlich lasse sich der neue Lautsprecher nicht mit demselben Aufwand an Handarbeit realisieren, weshalb er hier erstmals auf zugelieferte Treiber zurückgreifen werde, erklärt und Michael Børresen nach Abschluss der Hörsession. Das erkläre auch die Prüfung potenziell geeigneter Zulieferer. Die Experimente mit Gitarrenlautsprechern zeigen derweil erneut, dass der Blick über den Tellerrand für den dänischen Entwickler selbstverständlich ist.

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Neben vielen anderen Neuheiten zeigte uns Michael Børresen (hier mit Ingo Schulz von FIDELITY) auch “Skizzen” eines geplanten Retro-Projekts.

Der Receiver, den wir aufgrund seines “gebastelten” Aussehens noch nicht zeigen dürfen, stellt den Auftakt zu einer ganzen Elektronik-Familie dar, die ähnlich günstig ausfallen soll. Auch der I-880 soll am anderen Ende der Preisspanne übrigens kein Einzelstück bleiben. Auch er wird mit einer ganzen 880er-Familie umkränzt.

Außerdem verriet uns Michael Børresen, dass er momentan mit Herzblut an einem Liebhaber-Projekt werkelt: Er zeigte uns Skizzen eines Retro-Lautsprechers, der nicht nur (leider auch noch geheim) umwerfend aussieht, sondern auch technisch neue Wege beschreitet. Um den Lautsprecher auch klanglich auf Kurs zu bringen, prüft er aktuell Vintage-Gitarrenlautsprecher, wovon wir uns in einem kleinen Messlabor persönlich überzeugen können. Das beweist abermals, dass es für den genialen Entwickler keine Grenzen zu geben scheint.

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Die Kapazitäten für die deutlich ausgebaute Modellpolitik sind bereits geschaffen, wie uns der neue CEO Kent Sørensen später erklärt. In den vergangenen drei Jahren habe man das Unternehmen von 17 auf über 40 Mitarbeiter ausgebaut. Die Themen werden uns bei den Dänen also nicht so schnell ausgehen.

Kontakt

Audio Group Denmark
Rebslagervej 4
9000 Aalborg Denmark

[email protected]

www.audiogroupdenmark.com

Der Beitrag Zu Gast bei … Aavik, Ansuz und Børresen erschien zuerst auf FIDELITY online.

Zu Gast im “Arakas Heimkino”

Bitte extrascharf!

Die Akustischen Spiegel von Arakas optimieren die Abbildung am Hörplatz. Das funktioniert im Stereo-Setup und – wie wir lernen durften – im mehrkanaligen Umfeld: Ein Besuch in einem “Arakas Heimkino”.

Arakas bewirbt seine akustischen Spiegel als ultimativen Kick für die berüchtigte „letzte Meile“. Wir können das uneingeschränkt bestätigen. Die Begründung für diese wohlwollende Meinung können Sie im ausführlichen Test des ausgeklügelten Akustikkonzepts nachlesen.

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Nicht nur Arakas: Das Heimkino von Herrn S. war bereits nach allen Regeln der Kunst akustisch aufbereitet, ehe André Grunewald Hand anlegte. Im Bild einer der Deckendiffusoren.

Allerdings waren wir bislang davon ausgegangen, dass die Spiegel vor allem im zweikanaligen Einsatz funktionieren. Ein grundlegendes Fehlurteil, das Firmeninhaber André Grunewald gern aufklären wollte. Für seine Gegendarstellung lud er uns zu einem Kunden in der direkten Umgebung der FIDELITY-Redaktion ein. Wir nennen unseren Gastgeber an dieser Stelle einfach Herrn S.

Weg damit …

Bevor wir uns mit den Feinheiten der umwerfenden Heimkinoanlage befassen, sollten wir einen kurzen Ritt durch Aufbau und Konzept der Arakas-Produkte unternehmen.

Räume sind die reinsten Lumpenhunde. Mit ihren unveränderlichen Dimensionsbezügen verursachen Sie Raummoden. Passt eine Voll- oder Halbwelle exakt in die Maße des Zimmers, kann es zu Überhöhungen oder Auslöschungen spezifischer Frequenzen kommen. Die Oberflächen von Wänden, Möbeln und Fenstern sorgen derweil für unregelmäßige Reflexionsmuster. Während die Mitten knochentrocken tönen, können die Höhen flattern und die Bässe endlos nachschwabbeln – oder in beliebiger anderer Reihenfolge.

Arakas Heimkino Leserbesuch
Zwei der Reflektoren “parken” auf den separierten Frequenzweichen der Quadral-Tintanen.

Klassische Akustikmodule mühen sich, Oberflächen zu dämpfen, problembehaftete Frequenzbereiche durch Absorption auszufiltern oder den Nachhall durch gezielte Reflexion (Diffusoren) gleichmäßiger zu verteilen. Gegen Stehende Wellen und Raummoden helfen zuweilen elektronische Maßnahmen, die Betroffene Frequenzen vollständig tilgen. Auch das umrangieren des gesamten Setups kann helfen – getreu dem Motto: Wenn’s hier nicht klingt, probieren wir halt eine andere Abhörposition.

Fokussieren statt filtern

Das Konzept von André Grunewald unterscheidet sich grundlegend. Der Ingenieur positioniert seine Spiegel bzw. Reflektoren so auf Lautsprechern und an neuralgischen Punkten im Raum, dass der Hörer deutlich mehr Direktschall abbekommt. Unser Gehör ist ein pfiffiges Instrument: Wir sind fähig, Direktschall vom Nachhall zu differenzieren. Wird der Direktschall dominanter und der Nachhall zeitlich klar abgekoppelt (also verzögert), konzentriert sich unser Denkknochen auf das eigentliche Signal. Die Raumprobleme bleiben, sie verlieren in unserer Wahrnehmung aber deutlich an Relevanz.

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Zielhilfe: Zur einfacheren Ausrichtung lassen sich Laserpointer an den Arakas-Modulen befestigen.

Ein freudiger Nebeneffekt dieser Fokussierung ist, dass die Spiegel die Abbildung schärfen oder bewusst zerstreuen können. Richtet man die Arakas-Tools direkt auf den Hörplatz aus, erscheinen die akustischen Ereignisse einer Aufnahme extrem plastisch und genau dort, wo Künstler und Toningenieur sie haben wollten. Alternativ lassen sich die Spiegel auch so ausrichten, dass sie eine breitere Fläche beziehungsweise mehr Sitzplätze gleichmäßiger ausleuchten.

Zurück ins Arakas Heimkino

Letzteres  wäre in einem Kino eigentlich angebracht. Im Keller von Herrn S. erlebe ich allerdings die erste Variante: Einige Minuten, nachdem ich in dem Wohnhaus in der Münchener Peripherie eingetroffen bin, spielt mir der stolze Besitzer Alison Krauss‘ „Maybe“ vor (Forget about it). Für einige Momente nimmt eine sanft gezupfte Akustikgitarre die Bühne ein, ehe die Stimme der Sängerin präsent, groß und scharf umrissen in der Mitte zwischen den beiden modifizierten Quadral Titan erscheint. Direkt danach hören wir Jennifer Wares‘ „Lights of Lousianne“ (The Hunter) und auch hier erstaunt mich die Klarheit des Kontrasts: Während Gitarre und Bass die volle Breite der Bühne vereinnahmen, steht die Sängerin mit realistischem Größenbezug gestochen scharf im Zentrum.

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Scharfmacher: Die “Akustischen Spiegel” lenken mehr Direktschall zum Hörplatz und bewirken spürbar mehr Plastizität.

Bislang haben wir nur zweikanalig gehört. Es arbeiten ausschließlich die beiden Titan. Um uns vorzuführen, wie beeindruckend die Raumklangabstimmung auch beim 360-Grad-Sound funktioniert, spielt uns der Eigentümer Yellos „Rush for Joe“ vor (Point). Soundeffekte, Percussions, Bläser und ein E-Piano schwirren durch den Raum. Dann und wann ertönt ein Synthie-Effekt direkt über mir oder wandert vom einen Ende des Raums zum anderen.

Man kann von Surround-Abmischungen dieser Art halten, was man mag. Tatsache bleibt, dass all das Flirren, Zwitschern und Wandern hervorragend zum quirligen-verschmitzten Charakter des Songs passt. Vor allem die Percussions und die gelegentlichen scharfen Effektsounds bohren sich ins Gehör und erhalten dadurch eine fast schon erschreckende Prägnanz. Kurzum: Ich hatte selten so viel Spaß mit Yello.

Nichts von der Stange

Nach diesen Höreindrücken ergibt sich die Gelegenheit, über die Anlage zu sprechen. Im Zentrum des Systems steht eine AV-Prozessorvorstufe aus Marantz smarter 8000er-Familie, die modifizierte Endverstärker von Advance Paris ansteuert. Hinzu kommen Power Supplies, Scaler sowie ein BD-Spieler von Oppo, der gleichzeitig als Streamer fungiert. Die Komponenten wurden vom AV-Profi Cinemike  zusammengestellt und überarbeitet. Zu den zahllosen Optimierungen zählt unter anderem, dass die Aachener Tüftler die Frequenzweichen der beiden Titan in separate Gehäuse schnürten, was sie von Vibrationen und Resonanzen der Gehäuse entkoppelt.

Die Verkabelung des gesamten Systems tauschte der Eigentümer kurz vor unserem Termin durch “gehobene” Strippen der Marke AudioQuest. Einen Vergleich zur alten Verkabelung können wir natürlich nicht anstellen, der Effekt sei jedoch “einschneidend” gewesen, wie mir S. erklärte.

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Leicht versetzt: Der vordere linke Platz befindet sich im Zentrum des Geschehens. Um Raum für die Kette zu schaffen, musste die Sitzreihe nach Rechts ausweichen.

Die Anlage wird übrigens nicht nur privat genutzt. Unser Gastgeber ist in der Filmproduktion tätig, das Kino dient zur Überprüfung der Produktionen und kommt bei der Abnahme durch die Auftraggeber zum Einsatz. Kein Wunder also, dass es im sich im reinsten Sinn des Wortes um ein “Referenz-Kino” handelt.

Arakas auf den Boxen, an den Wänden und im Versteck …

André Grunewald kam erst relativ spät hinzu. Nach kurzer Klärung der Zielsetzungen und Erwartungen des Eigentümers integrierte er insgesamt acht Akustische Spiegel in den Raum: Je zwei runde Reflektoren auf den Lautsprechern sowie vier eckige auf den extrahierten Weichen und den rückwärtigen Kanälen. Ein weiteres Paar befindet sich unsichtbar hinter den Stoffbespannungen der Seitenwände. Alle Elemente zielen auf den zentralen Hörplatz, der sich links in der vorderen Sitzreihe befindet.

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André Grunewald erläuterte uns die Finessen seiner Arakas Heimkino Abstimmung.

Zuletzt erweiterte Grunewald das System um seinen neuen Bass Transformer. Die beiden Trommeln sind in den Zimmerecken verschraubt und nehmen mit ihren seitlichen Öffnungen tieffrequente Energie auf. Die Schallwellen laufen spiralförmig durch die “Trommeln” und werden durch zwei Horntrichter nach oben und unten wieder ausgestrahlt. Wichtig für das Verständnis des Transformers ist, dass er nichts absorbiert, abschwächt oder verstärkt. Die verstellbaren Hörner sorgen lediglich für eine “Neuausrichtung” der Bassenergie im Raum. Sie sorgen dafür, dass der gesamte Raum gleichmäßiger ausgeleuchtet wird. Bei deutlich geringerem Aufwand erzielt das Arakas-Konzept so einen Effekt, der sich sonst nur mit mehreren Subwoofern erreichen lässt.

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Die Horntrichter der Bass Transformer lassen sich nach Bedarf ausrichten.

Schneller Wechsel

Das Arakas-Setup hat einen entscheidenden Vorteil: Die extreme Fokussierung auf den zentralen Hörplatz lässt sich mit wenigen Handgriffen “abstellen”. S. muss dafür nichts weiter tun, als die Reflektoren wegzuräumen oder aufs Gesicht zu legen. Schon erlebt er wieder den Original-Klang, wie er seinerzeit von den Cinemike-Planern vorgesehen wurde. Da Grunewald zu allen Reflektoren abnehmbare Skalen mitliefert, auf denen sich die perfekte Position und Ausrichtung notieren lässt, lässt sich das Arakas-Setup später ohne Abstriche rekonstruieren.

Die Frage lautet natürlich: Warum sollte er das tun? Wer die würzige Schärfe im Arakas Heimkino einmal erlebt hat, kommt vermutlich nicht auf die Idee, die Reflektoren wieder zu entfernen …

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www.arakas.de

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